Vom Wald ins Wohnzimmer

Großer Andrang beim Tag der offenen Tür im Sägewerk Hainzell - "Etwas zurückgeben"

Anna-Lena, Christian und Gangolf Hosenfeld mit ihrer Familie
Fotos: Carina Jirsch

21.08.2017 / HOSENFELD - Für viele war es ein Schock, als im Juli vor zwei Jahren das Sägewerk der Gebrüder Hosenfeld in Hosenfeld-Hainzell lichterloh in Flammen stand. Von der großen Brandkatastrophe ist nun nichts mehr zu sehen: Am Freitag wurde das neuaufgebaute Sägewerk offiziell eingeweiht. Mit dem Tag der offenen Tür wollte der Familienbetrieb nun wieder etwas zurückgeben. Am Samstag und Sonntag kamen zahlreiche Interessierte nach Hainzell und erlebten hautnah, wie das Holz aus den Wäldern der Region verarbeitet wird und am Ende in unseren Wohnungen landet.



Schon auf dem Weg zum Sägewerk stieg den Besuchern der angenehme Holzgeruch in die Nase. Überall begrüßten gut gelaunte Mitarbeiter, gaben freundlich Auskunft und plauderten mit den neugierigen Gästen. "Es war wirklich schlimm, als der Familienbetrieb mit seiner 100-jährigen Geschichte in Flammen stand. Viele hier aus der Gegend haben den Brand miterlebt und mit angepackt", erzählt Sägewerksleiter Bernd Michel: "Heute wollen wir Danke sagen und den Leuten etwas zurückgeben." Die Familie Hosenfeld, die Mitarbeiter des Betriebes und die Besucher ließen es sich richtig gut gehen. Vor dem Sägewerk spielte der Musikverein Hosenfeld Stimmungsmacher und die Kirmesgruppe legte einen zünftigen Tanz auf das Parkett. Ein Highlight war für viele der Helikopterflug. Einen Überblick über das zehn Hektar große Gelände konnten sich die Besucher auch in einem kleinen Korb verschaffen, der mit einem Kran in die Höhe gezogen wurde. Ein ganz besonderer Ausblick in schwindelerregender Höhe.

"Heute gibt es mal Einblicke, die man sonst nicht bekommt", sagt Michel. Auf dem gesamten Gelände standen den Besuchern die Türen offen. Die Mitarbeiter erklärten die Vorgänge. Ab und zu setzten sich auch die Maschinen zur Produktion in Bewegung. "Zuerst wird das Holz entrindet und gelagert." Sobald das Material benötigt wird, gelangt es auf die Rundholzdecks. Anschließend werden die Stämme 3D vermessen. "Die Messdaten werden dann weitergeleitet, damit man weiß, wie das Holz geschnitten werden muss, um die maximale Ausbeute zu haben. Das geht alles voll automatisch." Jeder Stamm fährt zwei Mal durch die Anlage. Für die Besucher ein wahres Spektakel. Bevor das zugeschnittene Holz in Boxen gelagert wird, durchläuft es die Beurteilungsstation. Ein Qualitätssortierer bewertet das Endprodukt und sortiert es ein letztes Mal nach Qualität.

Das Sägewerk der Gebrüder Hosenfeld beliefert seine Kunden weltweit. Ob Terrassendielen, Möbel oder Dachstühle - die Endprodukte aus Hainzell werden in den Firmen weiterverarbeitet und landen am Ende bei uns Zuhause. (Julissa Bär) +++

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