Übung schwerer Verkehrsunfall

6 Verletzte, 4 Fahrzeuge - große Rettungsübung auf nasser Fahrbahn - VIDEO

Vor Ort waren die FF Schlüchtern Innenstadt, DRK Bereitschaft Schlüchtern und die DRK Rettungsdienstschule Gelnhausen
Fotos: Dietmar Kelkel

16.08.2017 / SCHLÜCHTERN - "Ein schlimmer Verkehrsunfall ereignete sich am gestrigen Dienstagabend in Schlüchtern. Vier Fahrzeuge gerieten bei nasser Fahrbahn von der Straße ab und kollidierten. Dabei wurden sechs Personen zum Teil schwerverletzt. Um die Verkehrsopfer zu retten, mussten die Freiwillige Feuerwehr Schlüchtern, die DRK Bereitschaft aus Schlüchtern und die DRK Rettungsdienstschule aus Gelnhausen mussten schnell handeln". Soweit das schlimme Szenario, aber es fließt kein echtes Blut. Die Verletzten sind dieses Mal nur Schauspieler. Als Abschluss einer größeren Ausbildungsreihe, führte die Feuerwehr eine großangelegte Alarmübung durch.



„Warum dauert das so lange?“ Der schwerverletzte Fahrer eines verunglückten Golf II windet sich vor Schmerzen. Die Karosserie des Autos ist so deformiert, dass die Feuerwehrleute trotz des Einsatzes hydraulischer Gerätschaften größte Mühe haben, Platz zu schaffen, damit die Rettungskräfte den Schwerverletzten bergen können. „Tut doch was!“, fordert eine junge Frau aufgeregt die Rettungskräfte auf. Sie hatte über den Notruf die Feuerwehr verständigt und von einer eingeklemmten Person bei einem Unfall an der Kreuzung „Haager Hohle“ / „Dreispitzen Hohle“ in Schlüchtern gesprochen.

Als die ersten Rettungskräfte nach zehn Minuten eintrafen, fanden sie ein Szenario des Schreckens vor. Ein Golf IV lag auf dem Dach. Der Fahrer war aus dem Fahrzeug geschleudert worden. In einem Ford Mondeo waren Fahrer und ein weiterer Insasse eingeklemmt. Drei weitere Personen liefen unter Schock aufgeregt herum. Sie waren glücklicherweise leicht verletzt. Der Mann hinter dem Fahrer im Golf II war tot.

Als Abschluss eines Ausbildungszykluses zum Thema „Technische Hilfeleistungen“ hat die Feuerwehr Schlüchtern, die DRK Bereitschaft Schlüchtern und die Rettungsdienstschule Gelnhausen am Dienstagabend eine Großübung mit insgesamt 40 Einsatzkräften durchgeführt. „Bei der Übung soll dieses Wissen realitätsnah in einem komplexen Einsatzszenario eingesetzt werden. Die Rettung von eingeklemmten Verletzten erfordert von allen Beteiligten ein hohes Maß an Professionalität“, berichtete Axel Ruppert, Pressesprecher der Feuerwehr Innenstadt. Bei der Bergung der Verletzten von Autounfällen setzten die Brandschützer Spreizer, Schere und Rettungszylinder ein.
Eine wichtige Rolle übernehme dabei der „innere Retter“. Er erkunde den Innenraum, beruhige den Patienten und nehme ihm die Angst vor den eingesetzten hydraulischen Rettungsgeräten. Er stehe in ständigem Kontakt zu den Trupps. „Wenn er stopp ruft, ist stopp.“

Der Notarzt wiederum entscheide, ob der verunglückten Person eine sanfte Rettung zugemutet werden könne, um weitere Verletzungen zu vermeiden. „Der Notarzt kann auch eine Crashrettung anordnen, wenn der Verunglückte so schnell wie möglich gerettet werden muss, damit er nicht stirbt. Daher ist eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst äußerst wichtig“, betonte Ruppert. Es gelte der Grundsatz: „So schnell wie nötig, so schonend wie möglich.“

Für eine sorgfältige Einsatzanalyse hatten die Brandschützer die Übung gefilmt und alle Vorgänge protokolliert. Als Beobachter fungierten Stadtbrandinspektor Werner Kress und Kreisbrandmeister Dirk Schiefer. Die Feuerwehr setzt einen Einsatzleitwagen, ein Hilfeleistungstanklöschfahrzeug und ein Löschgruppenfahrzeug ein. Die DRK war mit drei Rettungswagen, einem Krankentransportfahrzeug, Notarzteinsatzfahrzeug und Mannschaftstransportfahrzeug vor Ort. Die Übung hatte Sebastian Krack geplant. Den Einsatz der Feuerwehr leiteten Christian Gärtner und Axel Ruppert. Für den Rettungsdienst war Matthias Scholl zuständig. Notarzt war Christoph Simon. Als DRK-Rettungsdienstschule-Instruktoren agierten Mirko Scheuplein, Michael Schüssler und Caroline Eckhard. (kel) +++

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