Grundsteinlegung für 12-Mio-Projekt
Offizieller Baustart für 42 Wohnungen an Liobastraße - "sensible Stelle"
Fotos: Carina Jirsch
15.08.2017 / FULDA -
"Das ist eine sensible Stelle der Stadt", gab der Oberbürgermeister unumwunden zu. Auf der Baustelle des Siedlungswerkes für deren neue Wohnanlage in der Liobastraße wird sichtbar, wie eng sich Bebauung an den Grundstücksgrenzen befindet. Heute wurde feierlich der Grundstein für die 42 Wohnungseinheiten gelegt. Um eine passgenaue Planung für das 12-Millionen-Neubauprojekt zu bekommen, war 2012 eigens ein Wettbewerb für Investoren und Architekten ausgeschrieben worden, den das Siedlungswerk mit dem Entwurf von Sturm und Wartzeck gewonnen hat.
Eine Initiative der Anwohner hatte - wie berichtet - unter anderem kritisiert, dass die Bauarbeiten bereits im Januar gestartet seien, ohne dass eine Baugenehmigung vorgelegen habe. Die Stadt stellt in einer Antwort auf die Beschwerden richtig, dass Ende Dezember/Anfang Januar lediglich die Abbrucharbeiten begonnen hätten, für die es eine eigene Genehmigung gegeben habe. Mitte März wurde seitens der Anlieger an die Stadt die Kritik herangetragen, dass bereits Bauarbeiten liefen, obwohl noch keine Baugenehmigung vorgelegen habe. Eine Überprüfung durch die Bauaufsicht vor Ort am 16. März habe ergeben, dass die noch laufenden Abbrucharbeiten mittlerweile in die Gründungsarbeiten für den Neubau übergegangen waren. Angesichts der Tatsache, dass die Baugenehmigung noch am gleichen Tag erteilt wurde, wäre eine Einstellung der Arbeiten nicht verhältnismäßig gewesen.
Die Befürchtung, dass die Anlieger für die durch die Bauarbeiten beschädigte Straße zur Kasse gebeten würden, sei laut Stadtverwaltung ebenfalls gegenstandslos. Falls nachweislich durch die Bautätigkeit Straßenschäden entstünden, sei der Bauherr verpflichtet, die Schäden zu begleichen. Um mögliche Schäden zu dokumentieren, habe das Tiefbauamt bereits ein Beweissicherung vorgenommen. Ließen sich Schäden nicht eindeutig der Bautätigkeit zuordnen, trage die Stadt Fulda im Zuge der Instandhaltung die Kosten. Es seien sind keine Maßnahmen geplant, die eine Beteiligung der Anlieger an den Baukosten zur Folge hätte.
Auch Sorgen hinsichtlich der stark ansteigenden Abwassermengen durch den Zuwachs an Bewohnern seien unbegründet. Der Abwasserkanal habe an dieser Stelle einen Durchmesser von 70 Zentimetern (und das bei größerem Gefälle). Ein Rohr dieser Stärke könne maximal 1219 Liter/Sekunde transportieren. In Sachen Oberflächenwasser sei kein gravierender Anstieg durch den Neubau zu erwarten, da die künftig bebaute Fläche schon bisher weitgehend versiegelt war. Auch beim Schmutzwasser sei der Effekt marginal: Bei einer angenommen Bewohnerzahl von 150 Personen erhöhe sich der Schmutzwassereintrag um lediglich 0,75 Liter/Sekunde. Insofern könne von einer Unterdimensionierung überhaupt keine Rede sein. Die Kosten für den neuen Hausanschluss trage der Bauherr. Anlieger würden nicht herangezogen. Das angemahnte Baustellenschild befinde sich am Bauzaun direkt neben dem Bauwagen, an der Ecke zum ehemaligen Liobaheim. +++ci