Ferienbetreuung der Behindertenhilfe

Von der Murmelbahn übers Wikingerspiel zu Brennnesselnudeln

Viel geschafft: Die Ferienwochen waren wie im Flug vergangen, und am Ende konnten die Kids sogar noch was mit nachhause nehmen!
Fotos: Privat

15.08.2017 / HERBSTEIN - Ein verlässlicher Partner für alle Eltern und Familien ist die Schulkindbetreuung, die die Behindertenhilfe Vogelsbergkreis e.V. (bhvb) im Auftrag der Stadt Herbstein leistet – und das nicht nur während der Schulzeit, sondern auch in den Ferien und zwar ganze vier Wochen lang! Ein Angebot, das gerade für berufstätige Eltern jüngerer Kinder von großer Bedeutung ist und für viel Erleichterung in der Organisation sorgt, wie Sven Nophut und Albina Hanke vom Betreuungsteam wissen. Und mehr als das: Auch die Kinder freuen sich über die Abwechslung im Ferienalltag, schließlich standen auch in diesem Sommer wieder tolle Sachen auf dem Programm.



Ab in den Wald und auf die Wiesen, hieß es zu Beginn der Betreuung: Die erste Woche verbrachten die Kids mit ihren Betreuern draußen. „Wir hatten viele pädagogische Waldspiele vorbereitet“, berichtet Albina Hanke. So konnten die Kinder mit allem, was sie so im Gehölz fanden, eine Murmelbahn bauen und sich auch austoben. „Richtig dreckig machen konnten sie sich auch“, lacht Sven Nophut – der Vogelsberger Sommer hatte in der Tat zwischendurch für schönstes Matschwetter gesorgt.

In der darauffolgenden Kreativ-Woche konnten die Kinder Outdoor-Spiele selbst herstellen. Auf diese Weise entstand in der hauseigenen Werkstatt ein Wikinger-Spiel, das die ganzen Ferien lang noch ausgiebig gespielt wurde, dessen Herstellung aber mehr als nur Beschäftigung war: „Wir haben die Klötze und Figuren aus bloßem Holz hergestellt“, erläutert Nophut. Der Pädagoge weiß, dass in diesem Prozess Fingerfertigkeit, Geschick und Motorik geübt werden, spielerisch und ganz nebenbei, genauso wie im Spiel selbst, Teamgeist und Kommunikation gestärkt werden.

Die dritte Betreuungswoche stand unter dem Motto „Sport und Aktivität“. Auf dem Sportplatz nahe dem Gelände der Freiherr-vom-Stein-Schule bauten die Kinder allein oder in kleinen Gruppen die verschiedensten Sandburgen und beobachteten über die folgenden Tage, wie lange sich diese wohl halten würden. Es ging zum Kegeln und Minigolfen, auch die Turnhalle vor Ort bot viel Gelegenheit zum Spielen und Toben, besonders beliebt bei den Kindern waren die Sportarten Fußball und Hockey.

Weniger bewegungsorientiert, dafür aber sehr interessant und für viele Kinder auch neu, war die Koch- und Backwoche am Ende der Betreuungszeit und damit auch am Ende der Ferien. In der Einrichtung roch es wahlweise nach frischgebackenem Brot, duftender Beerenmarmelade oder einem feinen Nudelgericht. Auch Muffins und Waffeln standen auf der reichhaltigen Speisekarte der jungen Köche. „Wir haben viel zusammen gemacht – ganz besonders erstaunt waren die Kinder über unsere selbsthergestellten Brennnesselnudeln“, berichtet Albina Hanke. Dass man einfach rausgeht, die eigentlich nicht so beliebten Brennnesseln pflückt und damit ein leckeres Essen kocht, konnten sich viele der Kids am Anfang nicht vorstellen. „Wir haben auch gemeinsam eingekauft und geschaut, welche Produkte wir regional bekommen oder gar aus dem eigenen Garten mitbringen können“, erklärt Sven Nophut das Konzept. Auf diese Weise konnten die Kinder spielerisch den verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln lernen und dazu auch noch genießen.

Für Sven Nophut, Albina Hanke und die frischgebackene FSJ-lerin Denise Traud ist es aber auch wichtig, den Kindern ihren Freiraum zu lassen: „Unser Angebot ist wirklich ein Angebot. Wer von den Kindern keine Lust dazu hat und lieber etwas anderes spielen möchte, lieber bastelt oder malt, der kann dies den ganzen Tag über nach Herzenslust tun – Möglichkeiten für all das gibt es bei uns genug. Schließlich sind es die Ferien der Kinder!“ +++

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