Über 1,5 Mio. Euro Investition

Wie die RhönEnergie die Trinkwasserversorgung sichern will


Symbolbild: Pixabay

24.07.2017 / REGION - Die RhönEnergie Fulda-Gruppe versorgt in Ebersburg, Eichenzell und Fulda rund 80.000 Menschen mit Trinkwasser und steht nach eigenen Angaben dabei für Qualität und Zuverlässigkeit. Damit das so bleibe, baut die für die Wasserversorgung zuständige OsthessenNetz GmbH das Trinkwassernetz kontinuierlich aus. Neben anderen Maßnahmen werden in den nächsten zwei Jahren über 1,3 Mio. Euro in neue Wasser-Transportleitungen investiert. Dies meldete das Unternehmen in einer Pressemitteilung.



Das in der Stadtregion benötigte Trinkwasser stammt zu etwa drei Vierteln aus den Tiefbrunnen im Westen der Stadt, ein Viertel ist Quellwasser aus der Rhön. Es wird seit 1891 über eine 23 Kilometer lange Rohrleitung aus dem Gichenbachtal in die Innenstadt geleitet – mit einem Zwischenstopp zur Aufbereitung im Wasserwerk Götzenloch (Gemeinde Ebersburg).

Durch die Graugussrohre der sogenannten „Rhönleitung“ sind im Laufe der Jahrzehnte Milliarden Liter bestes Rhöner Wasser in die Stadt geflossen. Bis auf wenige Kilometer Leitung, die im Laufe der Zeit im Zuge von Bauarbeiten erneuert worden sind, fließt das Wasser nach wie vor in den Originalleitungen zu den Hochbehältern am Fuldaer Frauenberg.

Nun wird erstmals ein zusammenhängendes größeres Teilstück erneuert. Grund dafür sei eine Straßenbaumaßnahme. „HessenMobil erneuert die Straße von Schmalnau nach Lütter. Aus diesem Grund müssen wir unsere Wassertransportleitung um mehrere Meter verlegen.“, erläutert Peter Weß, Leiter des Service Centers Ost der OsthessenNetz GmbH, „dafür verwenden wir langlebige Kunststoffrohre, teils parallel zur Straße, teils im Bett der neuen Straße.“

Drei Bauabschnitte

Die Baumaßnahme wird in mehreren zeitlich versetzten Abschnitten realisiert. Im Zeitraum Mai bis Oktober 2017 wird zunächst das Teilstück (rund 2.300 Meter) von Götzenloch bis Lütter verlegt. 2018 geht es durch Lütter bis zur Ortsmitte (rund 600 Meter). Und – je nach Fortgang der Straßenbauarbeiten – voraussichtlich 2019 wird dann die letzte Lücke (rund 300 Meter) vom Ortsausgang Schmalnau bis Götzenloch geschlossen. Am Ende werden dann auf insgesamt 3.200 Meter nebeneinander zwei neue Kunststoffrohrleitungen mit einem Außendurchmesser von 315 Millimeter liegen. Insgesamt kosten die drei Bauabschnitte rund 1,3 Millionen Euro.

Im freien Fall in Richtung Fulda

„Das klingt alles unspektakulär, ist aber komplizierter als es auf den ersten Blick erscheint“, kommentiert Reiner Papendick von der OsthessenNetz GmbH als Baubeauftragter für die Rhönleitung. Schließlich handelt es sich um eine „Freispiegelleitung“, in der das Wasser ohne Unterstützung von Pumpen den weiten Weg aus der Rhön in die Fuldaer Innenstadt zurücklegt. „Wir müssen bei der Bauarbeiten also darauf achten, dass die Rohrleitung auf der Sole des Grabens immer ein Gefälle von mindestens einem Prozent hat, damit das Wasser in Bewegung bleibt“, sagt Papendick. “Das ist in dem bergigen und auch steinigen Gelände oft gar nicht so einfach.“

Neue Brunnenleitung zwischen Zirkenbach und der Frankfurter Straße

Das meiste Wasser für die Stadt Fulda stammt aus 13 Tiefbrunnen in Fulda-West und acht Brunnen in der Fulda-Aue. Das in den Brunnen im Westen der Stadt gewonnene Rohwasser wird über eine Brunnenleitung zur Aufbereitung zum Wasserwerk Frankfurter Straße transportiert. Auch diese Leitung besteht aus zwei nebeneinander liegenden Rohren. Eines dieser Rohre ist bereits mehrere Jahrzehnte alt. Auf dem stadtnahen Abschnitt zwischen dem Wasserwerk und Zirkenbach ist das alte Rohr kürzlich durch ein neues ersetzt worden. „Dazu wurde das alte Rohr gereinigt und dann in das vorhandene Rohr ein neues Kunststoffrohr eingezogen“, erläutert Peter Weß. Dank diesem Spezialverfahren waren nahezu keine Erdarbeiten erforderlich.“

„Nach dieser Erneuerungsmaßnahme haben wir jetzt auf einem besonders wichtigen Teilstück unserer Brunnenleitung doppelte Sicherheit“, bilanziert Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda. „Selbst wenn im hinteren Bereich der Brunnenleitung einmal eine Störung auftreten sollte, auf das Wasser der drei Brunnen an diesem erneuerten Teilstück können wir garantiert zugreifen.“ Die von der Öffentlichkeit kaum bemerkte Erneuerung hat rund 60.000 Euro gekostet.

„Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, haben wir an beiden Strängen unserer Wasserversorgung rund 1.360.000 Euro verbaut, überwiegend in Partnerschaft mit Tiefbaufirmen aus der Region“, fasst Martin Heun zusammen. „Hinzu kommen etliche weitere Investitionen in das Wassernetz in sechsstelliger Höhe, unter anderem für die Sanierung von Hochbehältern. All diese Mittel sind gut investiert. Ein effektives Netz bedeutet für unsere Kunden Versorgungssicherheit. Denn gutes Trinkwasser – zu jeder Zeit und in jeder Menge – ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Alltagskomforts.“ +++


Fotos (2): RhönEnergie


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