Betreuung: Tendenz steigend
Landkreis verleiht Studierenden Zertifikate als ehrenamtliche Betreuer
Foto: S. Waldmann
24.07.2017 / FULDA - Jeder kann durch Unfall, Krankheit, Behinderung oder durch altersbedingt nachlassende geistige Kräfte die Lage kommen, wichtige Angelegenheiten des Lebens nicht mehr selbst regeln zu können. Aktuell sind in Deutschland mit steigender Tendenz 1,3 Millionen Menschen auf eine Betreuung angewiesen. Aufgrund der immer komplexeren Anforderungen des Alltags, der Zunahme psychischer Erkrankungen und dem Rückgang traditioneller Familienstrukturen dürfte sich diese Zahl weiter erhöhen.
Die gesetzliche Betreuung ist aus den modernen Sicherungs- und Versorgungssystemen nicht mehr wegzudenken und gerade in der Sozialen Arbeit von besonderer Bedeutung. Personen, die in diesem Bereich tätig sind, haben regelmäßig Umgang sowohl mit betreuungsbedürftigen Menschen und deren Angehörigen als auch dem Betreuungsgericht, der Betreuungsbehörde und (Berufs-)Betreuern.
Vor diesem Hintergrund wurde unter Mitwirkung der Betreuungsbehörde des Landkreises im zu Ende gehenden Sommersemester erstmals an der Hochschule Fulda ein Vertiefungsmodul Betreuungsrecht als Wahlpflichtfach des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit angeboten. Die Initiative war vom Direktor des Amtsgerichts Hünfeld, Dr. Philipp Gescher, ausgegangen, der bereits seit Jahren als Lehrbeauftragter am Fachbereich Sozialwesen an der Hochschule tätig ist und für die insgesamt 24 Veranstaltungen zum Thema Betreuung und Betreuungsrecht mit Unterstützung der beiden Diplom-Sozialpädagoginnen Renate Herche und Anna-Lena Reus von der Betreuungshörde verantwortlich zeichnete.
Auch Dr. Gescher sprach mit Blick auf den demografischen Wandel von einem immer wichtiger werdenden Berufszweig der Sozialen Arbeit. Wegen der positiven Resonanz werden er und die Betreuungsbehörde mit dem Fachbereich der Hochschule Fulda die Möglichkeiten besprechen, dieses Angebot im Vertiefungsbereich zu etablieren. +++