"Ein wunderschöner Tag"

Große Sause am neuen Steinbacher Dorfplatz - Kinder feiern Jubiläum


Fotos: Bernd Vogt

27.06.2017 / BURGHAUN - „Was die Theresienwiese für die Münchner, die Ochsenwiese für Fulda, ist für die Steinbacher ihr neuer Dorfplatz.“ Mit diesen Sätzen leitete Pfarrer Winfried Vogel die Segnung des neuen Dorfplatzes vor der Kirche ein. Mit einem großen Fest in ihrer Ortsmitte feierten die Steinbacher Bürgerinnen und Bürger am Sonntag gleich zwei Dinge: Ihren neu entstandenen Dorfplatz und ihren äußerst junggebliebenen Kindergarten. Anlässe für die große Sause am Dorfplatz waren das 85-jährige Jubiläum des Kindergartens „St. Matthäus“ und die Einweihung des teilweise aus Mitteln der Dorferneuerung finanzierten neuen Dorf- und Kirchplatzes in der historischen Ortsmitte. Mit vielen Gästen und vielfältigen Angeboten verbrachten die Steinbacher und ihre Gäste aus nah und fern einen wunderschönen Tag.


 Die Augen rieb sich der zufällig vorbeikommende Autofahrer oder Fußgänger in der Steinbacher Ortsmitte: Getränkewagen, Festzelt, Spielaktionen, einige weitere Zelte und Stände, Gastronomie, Dekoration, Straßensperrung sowie unzählige Menschen. Ein ungewohntes Bild für die Stelle, an der sich bis vor drei Jahren noch der alte Bauernhof der Familie Siegel befand. Die Steinbacher hatten ihre Ortsmitte für diesen Feiertag attraktiv hergerichtet unter Mithilfe von Kirchengemeinde, Ortsbeirat, Marktgemeinde Burghaun, vielen Vereinen, ortsansässigen Firmen und weiteren Helfern.

Der Tag begann mit einem schönen Festgottesdienst in der Kirche, gestaltet von den Kindern des Kindergartens „St. Matthäus“ und dem Kirchenchor „St. Matthäus“. Während des Frühschoppens begann anschließend die kulinarische Versorgung der Gäste durch den Gasthof „Zum Adler“ in der direkten Nachbarschaft. Von der Stelle aus, wo sich einst das Wohnhaus des Hofes Siegel befand, untermalten die schönen Klänge vom „Musikzug des TV 09 Burghaun“ die prompt einsetzende Feier-Atmosphäre. Die Kindergarten-Eltern sorgten für Süßes und Leckeres und unterhielten die Kinder bei kreativen Mitmachaktionen.
 Die Kirchengemeinde zeichnete sich für leckeren Kaffee und Kuchen verantwortlich. Zu Gast war ebenso die Bergrettung Wasserkuppe aus Gersfeld, die mit einem Infostand und dem sportlichen „Renner“, dem Kistenstapeln, aufwartete. Im Kirchturm hatte sich zufällig am Festtag ein „Glockeninspektor“ das Bein gebrochen, woraufhin eine faszinierenden Abseilübung mit dem verletzten Mimen aus dem 30 Meter hohen Kirchturm präsentiert wurde. Einen Einblick in die vielfältige Geschichte des Dorfes bot der „Arbeitskreis Dorfchronik Steinbach“ dar und informierte über das baldige Erscheinen einer Steinbach-Chronik.

Offizieller Höhepunkt des Tages waren Gebet und Segnung des Platzes durch Pfarrer Winfried Vogel, der im neuen Kirchenvorplatz die in Steinbach starke Verbindung zwischen Dorf, Einwohnern und Kirche hervorhob. Am wiederhergestellten und aufgemauerten Brunnen der ehemaligen Hofreite Siegel fanden sich die Ehrengäste ein, um ein Grußwort an die Steinbacher zu richten. Selbst ein 20-minütiger Regenschauer konnte dem Fest nichts anhaben, im Gegenteil: Der Regen „schweißte“ die Steinbacher noch enger zusammen in Festzelt, an Getränkestand, Infobuden und unter den großen Schirmen.
Landrat Bernd Woide dankte allen Beteiligten und befand den Dorfplatz als äußerst schön gelungen. Er gratulierte dem Kindergarten, als der eigentlich wichtigsten Institution im Ort, zu seinem Jubiläum. Bürgermeister Simon Sauerbier (parteilos) bezeichnete den neuen Dorf- und Kirchplatz als sinnstiftend für die Steinbacher. Das Kindergarten-Jubiläum, die Einweihung des Dorfplatzes sowie der 7. Platz der Burghauner Fußball-D-Junioren mit Steinbacher Beteiligung im Deutschland-Finale des Nations-Cups in Unterhaching stünden beispielhaft dafür, wie sich Steinbach definiere. Im Rahmen der Dorferneuerung seien 54 Privatmaßnahmen sowie 10 kommunale Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von etwa 4,4 Mio. Euro umgesetzt worden, das sei rekordverdächtig für ein Dorf in der Größe Steinbachs.

Mit der amtierenden Hessischen Honigkönigin Carolin I., einer waschechten Steinbacherin, war sogar eine echte Hoheit am Fest zugegen. Sie informierte in ihrer Ansprache sowie an einem Infostand über die Wichtigkeit der heimischen Insekten für die Artenvielfalt, für das Gleichgewicht in der Natur und für die Sicherstellung der Ernährung. Außerdem sprachen der für die Dorferneuerung zuständige Planer Elmar Herget, der Vorsitzende der Gemeindevertretung Mathias Rauschenberg (CDU), das Mitglied des Gemeindevorstandes Rolf Lambertz (SPD) sowie Christian Heß von der CDU-Fraktion. Die Einweihungszeremonie wurde belebt durch einen rhythmischen Vogel-Tanz-Beitrag der Kindergartenkinder und zwei melodischen Chorbeiträgen vom gemischten Chor AkCente des MGV „Cäcilia 1900“ Steinbach unter der Leitung von Thorsten Pirkl („Let my light shine bright“ und „Mögest du nun deinen Segen, dem neuen Kirchplatz geben“).
 Ein weiterer Höhepunkt des Tages startete um 15 Uhr mit dem „Theater con Cuore“ und einem Musical für Kinder in der St. Matthäus-Kirche. Hier lauschten die Jüngsten und auch die Älteren den Geschichten von „Ritter Rost“. Später auch das noch: Im Kirchturm hatte sich zufällig am Festtag ein „Glockeninspektor“ das Bein gebrochen, woraufhin eine faszinierenden Abseilübung mit dem verletzten Mimen aus dem 30 Meter hohen Kirchturm von der Bergwacht Wasserkuppe präsentiert wurde. Gemütlich klang der schöne Tag auf dem Dorfplatz aus. Oft war zu hören: „Hier muss es des Öfteren ein Fest geben!“ Und wer die Steinbacher kennt, weiß, das wird so kommen... . (Sebastian Albrecht) +++

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