"Wir halten auch bei grün"
Fairfahrt: Projekt findet großen Anklang - schon über 100 Fahrer registriert
Fotos: Luisa Diegel
28.06.2017 / ROMROD -
Im ländlichen Raum sind öffentliche Verkehrsmittel meist rar gesehen. Vor allem für Menschen ohne Auto ist es deshalb oft schwierig, von A nach B zu kommen. Über dieses Thema haben sich auch Andreas Stein, Jonathan Waschkewitz und Mike Weber beim gemütlichen Beisammensein an Weihnachten 2015 unterhalten. Und so entstand die Idee der Fairfahrt - ein System, das im Mai offiziell eingeführt wurde und schon jetzt großen Anklang gefunden hat. Doch um das System noch bekannter zu machen, fand am gestrigen Montag der "Tag der Mitfahrt" statt.
"An diesem besagten Abend haben wir noch lange diskutiert, bis wir ein rundes Konzept vorliegen hatten. Dann hat es erstmal gedauert, bis das ganze System ins Rollen gekommen ist. Im April 2016 fanden dann die ersten Gespräche mit der Bürgermeisterin statt", so Johannes Waschkewitz im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Ab diesem Zeitpunkt haben die drei Männer gemerkt, dass die Mittel gegeben sind, um den ländlichen Raum rund um die Gemeinde Romrod in Sachen Mitfahrgelegenheit besser zu organisieren.
Doch bevor es den Menschen vor Ort vorgestellt werden konnte, mussten noch viele Dinge erledigt werden. In erster Linie wurden die Stationen entwickelt und die App programmiert. Eine eigene Firma musste gegründet und Sponsoren gesucht werden - die Kosten teilen sich nun der Kreis und die Stadt. Stein, Waschkewitz und Weber kamen dann ins Gespräch mit den Leuten, um ihr Projekt zu kommunizieren. Das Ergebnis konnte sich am Ende sehen lassen: Insgesamt fünf Stationen wurden in Zell, Strebendorf, Ober-Breidenbach, Nieder-Breidenbach und im Romröder Rewe-Markt installiert. Die Hauptstation liegt in Romrod, von dort gehen die Fahrten aus.
Das Konzept soll also noch mehr an den Mann gebracht werden - auch deshalb fand am gestrigen Montagnachmittag der "Tag der Mitfahrt" statt. Dort waren Fahrer drei Stunden überall erreichbar, denn man wollte den Leuten die Möglichkeit bieten, das System ausgiebig zu testen. "So können Fahrer einfach mal ausprobieren, wie es ist, auch einmal mitgenommen zu werden. Mitfahrer können die Zuverlässigkeit der digitalen Mitfahrbank erfahren." Und das Interesse wurde durch diesen Tag noch größer: "Auch ältere Leute haben sich heute sehr für die Fairfahrt interessiert. Es wächst langsam und stetig", so das Fazit von Andreas Stein.
Dem Projekt steht also auch für die Zukunft nichts im Wege. Doch schon jetzt haben die Gründer viel Aufmerksamkeit bekommen, denn die Idee ist bis jetzt einmalig. Deshalb gab es auch schon Anfragen aus ganz Deutschland - doch für den Anfang möchten die Männer erst einmal im kleinen Rahmen bleiben. "Wenn alles gut anläuft, entwickeln wir weiter." (Luisa Diegel) +++