Busanni kündigt praxisnähere Ausbildung an

Unterverbandstagung in Ulmbach - Plus bei Einsatzkräften und Jugendwehren

Die Feuerwehr Marborn übergibt das Verbandsbanner an die Ulmbacher Wehr.
Fotos: Dietmar Kelkel

28.06.2017 / STEINAU - Die feierliche Übergabe des Verbandsbanners, ein Festumzug durch das Dorf und der Große Zapfenstreich waren am vergangenen Wochenende die Höhepunkte der Jubiläumsveranstaltungen der Ulmbacher Freiwilligen Feuerwehr anlässlich ihres 90-jährigen Bestehens und 45 Jahre Jugendwehr. Feierten am Samstag 1000 Zuhörer mit der Band „Ace of Heart“ eine große Geburtstagsparty, blieben dagegen viele Bänke im Festzelt bei der Verbandsversammlung des Unterverbandes Schlüchtern am Sonntagvormittag leer.



Der neue Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz, bedankte sich für die Arbeiten der 42 Freiwilligen Feuerwehren im Unterverband. „Die heimischen Wehren sorgen im Zusammenspiel mit anderen Hilfsorganisationen dafür, dass die Menschen im Main-Kinzig-Kreis ruhig schlafen können. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft“, betonte Stolz. Ein Blick in die Einsatzstatistik zeige, dass die Brandschützer im vergangenen Jahr zwischen Sinntal und Maintal 4063 Mal im Einsatz gewesen wären. Freiwillige Feuerwehren hätten darüber hinaus einen hohen Stellenwert als Träger der Kulturlandschaft, bewahrten Traditionen und stärkten den Zusammenhalt in den Kommunen.

Der Steinauer Bürgermeister Malte Jörg Uffeln forderte hauptamtliche, administrative Unterstützung ein. „Verwaltung darf die ehrenamtliche Arbeit nicht einschnüren“, so der Rathauschef. Kreisbrandinspektor Markus Busanni hob hervor, dass der Kreisverband alles unternehme, die 1400 Einsatzkräfte und 400 Jugendlichem im Unterverband Schlüchtern noch besser aus- und fortzubilden. „Die Feuerwehrausbildung wird sich ändern und mehr in die Praxis gehen. Wir werden uns noch intensiver um Unwetter kümmern müssen“, sagte Busanni. Stadtbrandinspektor Dietmar Berthold machte deutlich: „Wir sind der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält.“

Unterverbandsvorsitzender Bernd Schauberger berichtete, das dem Unterverband Schlüchtern 42 Feuerwehren mit 1393 Aktiven angehörten. Dies seien 15 Feuerwehrkameraden mehr als im Jahre 2015. Knapp ein Drittel der Einsatzkräfte seien Atemschutzgeräteträger. Allerdings stünden nur 26 Prozent tagsüber bei Einsätzen zur Verfügung.
Im Berichtsjahr habe es 428 Einsätze (443 in 2015) gegeben. Die schlüsselten sich auf in 80 Brände, 259 Hilfeleistungen und 89 Fehlalarme. Die Einsatzstatistik verdeutliche, wie sich das Aufgabenspektrum der Feuerwehren immer mehr wandle. „Unsere Ausbildung und unsere Ausrüstung muss diesem Wandel angepasst werden.“
Jugendwart Benjamin Tiyaworabun freute sich, dass die Zahl der Mitglieder der 40 Jugendwehren von 398 auf 427 gestiegen sei. Hinzu kämen noch 80 Kinder in den elf Bambiniwehren des Unterverbandes. „Diese Kinder und Jugendlichen bilden das zukünftige Potenzial für die Einsatzabteilungen. Unser oberstes Ziel muss es sein, sie zu halten und später in unsere Aktivenabteilungen zu übernehmen.“

Im vergangenen Jahr hätten rund 100 die Jugendflamme Stufe I und II und das Jugendflämmchen erhalten. Beim Landesentscheid habe die Jugendfeuerwehr Huttengrund in der Gruppenwertung den sechsten, die Jugendfeuerwehr Ulmbach den zwölften Platz erreicht. Beim Osthessencup habe die Jugendwehr Breitenbach den siebten Rang belegt.
Tiyaworabun kündigte an, dass er im kommenden Jahr aus familiären und beruflichen Gründen bei den Neuwahlen nicht mehr kandidiere. Für sein ehrenamtliches Engagement in der Jugendfeuerwehr Steinau Innenstadt erhielt Tim Schätzke die Florianmedaille in Silber. Bürgermeister Uffeln und Kreisbrandinspektor Busanni übergaben Florian Wald, stellvertretender Wehrführer in Bellings, die Entlassungsurkunde und ernannten Christian Dippel zu seinem Nachfolger. (kel) +++

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