AUS nach 133 Jahren
Rhönklub gibt traditionsreiche Milseburghütte auf: "Jetziger Zustand untragbar"
Fotos(2): Marion Eckert
27.06.2017 / OBERELSBACH -
"Der Rhönklub Hauptvorstand treibt die Planung zur Sanierung der Milseburghütte in eigener Regie nicht weiter voran. Der Hauptvorstand wird von der Versammlung beauftragt Regelung für die Pacht- und Vertragsverhältnisse mit der Gemeinde Hofbieber und dem Pächter herbeizuführen. Der Rhönklub wird sich weiterhin in die Entwicklung der Milseburg einbringen und sich dem Landkreis Fulda als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stellen". Diesen Antrag zur Zukunft der Milseburghütte ist offenbar endgültig und unumkehrbar. Auf der Hauptversammlung des Rhönklubs in Oberelesbach wurde eifrig diskutiert und ein von Rhönklub-Präsident Jürgen Reinhardt gestellter Antrag mehrfach umformuliert beziehungsweise konkretisiert.
Wie Rhönklub-Präsident Reinhardt erläuterte, sei von Seiten des Landkreises Fulda angedacht, die derzeit bewirtschaftete Hütte zu einer unbewirtschafteten Schützhütte mit Komposttoilette zurück zu bauen. Die Verhältnisse auf der Milseburg seien sehr kompliziert. Die Hütte gehöre dem Rhönklub, das Grundstück der Gemeinde Hofbieber. Hinzu kommen naturschutzfachliche Auflagen und natürlich die geologischen Besonderheiten. Eine Studie habe ergeben, dass die Sanierung der Hütte mit gut einer Million Euro genauso kostspielig sei wie ein Neubau.
Von diesem Geld soll möglicherweise eine Wasserversorgung und Abwasserentsorgung erstellt werden. „Der jetzige Zustand ist untragbar. Aber solange die Gemeinde die Hütte nicht besitzt, kann sie nichts unternehmen.“ Aus der Versammlung wurde nachgefragt, was mit den Spenden für die Milseburghütte geschehe, die bisher eingegangen seien. Reinhardt erklärte, dass diese Gelder unter anderem für notwendige Reparaturen benötigt worden sind. (me) +++
HINTERGRUND: Der Hauptvorstand desRhönklubs konnte im Juni 1884 seine Schutzhütte auf dem Gipfel der 835 Meter hohen Milseburg einweihen. Diese Schutzhütte auf der „Perle der Rhön" war fortan ein gern angelaufenes Wanderziel. Die Hütte musste im Laufe der Jahre immer wieder instand gesetzt werden. Sehr stark beschädigt wurde die Hütte bei einem durch Blitzschlag verursachten Brand im Juli 1929. Die oberhalb liegende Gangolfskapelle brannte total ab. Aufgrund steigender Besucherzahlen wurde die Hütte 1959 um einen Anbau erweitert. Jetzt steht wieder eine grundlegende Sanierung an sowie der Anschluss an fließendes Wasser und Abwasserentsorgung.