"Gegen EU-Mitgliedschaft der Türkei"
Wahlkampfauftakt mit CDU-Hardliner Bosbach - Innere Sicherheit im Fokus
Fotos: Hendrik Urbin
25.06.2017 / PETERSBERG -
Er gilt als Hardliner in der Einwanderungs-Debatte, die Innenpolitik ist sein Markenzeichen und er ist einer von wenigen, die nicht immer mit ihrer Partei in ein Horn blasen. Wolfgang Bosbach (65) ist einer der profiliertesten Christdemokraten im Deutschen Bundestag, einer der "Alten Schule". Nicht nur in TV-Shows ist der gebürtige Rheinländer begehrt, auch als Politiker ist er bekannt für seine klare Linie. Am Samstag machte Bosbach Halt in Petersberg bei Fulda. Er unterstützt seinen CDU-Kollegen Michael Brand (43) beim Wahlkampfauftakt, drei Monate vor der Bundestagswahl am 24. September.
Brand will zum vierten Mal das Direktmandat für den Wahlkreis 174 (Kreis Fulda und Teile des Vogelsbergs) holen und verweist auf positive Fakten. Sein jüngster Erfolg, wie er betonte: "Wir haben es geschafft, die zweite Einsatzhundertschaft (124 neuen Stellen, Anm. d. Red.) zurück zum Bundespolizei-Standort nach Hünfeld zu holen. Das ist ein großer Erfolg für unsere Region und die erfolgreiche Sicherheitspolitik der Union." Seit zwölf Jahren ist er Abgeordneter in Berlin und lobte Bosbach als einen der "beliebesten Politiker Deutschlands". Die 400 Anhänger der Union feierten am Samstag den Klartext-CDU-Mann im Propsteihaus ebenfalls, bejubelten ihn und folgten der authentischen 58 Minuten-Rede mit Begeisterung.
"Europa soll nur das regeln, was einheitlich geregelt werden muss und nicht jeden Tag neue Paragraphen in die Welt setzen. Die Länder brauchen genügend Freiheiten." Wer glaube, Europa wachse dadurch stärker zusammen, der irre sich. "Das Gegenteil ist der Fall." Zum Thema Euro sagte Bosbach, dass die Euro-Zone keine Haftungs-Union werden dürfe. Die Schulden Griechenlands seien so hoch, dass Athen mittlerweile mehr Macht über die Gläubiger habe als die Gläubiger, darunter auch die deutschen Steuerzahler, über Griechenland. "Damit habe ich ein Problem. Wir sind nicht dafür verantwortlich, wenn andere Länder politische Fehlentscheidungen treffen und über ihre Verhältnisse leben."
Die meisten Moscheen in Deutschland machten in puncto Sicherheit keine Probleme. "Sie leiden aber unter denen, die Hass, anstatt Frieden und Nächstenliebe predigen. Wo junge Männer für den Dschihad rekrutiert werden, müssen wir handeln und die Läden konsequent schließen." Und er setzte noch einen drauf: "Wer glaubt nach den Regeln der Scharia leben zu müssen, der hat sich das falsche Land ausgesucht und von dem müssen wir uns wieder verabschieden."