Wigbertschüler als Landessieger

Bundeswettbewerb für Latein und Griechisch ehrt an Wigbertschule

Die Preisträger von rechts: Tim Breitenbach, Georg Rupprecht, Felix Detig, Timo Schneider, Till Schaum, Jonas Schmitt und Lateinlehrer Christoph Heigel.
Fotos: Wigbertschule

25.06.2017 / HÜNFELD - „Salvete, amicae amicique linguae Latinae et Graecae!“ Diese Worte verstanden hoffentlich alle Preisträger der Fächer Latein und Griechisch beim diesjährigen Bundeswettbewerb Fremdsprachen, dessen Siegerehrung erstmalig in der Wigbertschule in Hünfeld stattfand. Schulleiter Markus Bente drückte schon vorab Glückwünsche und seine Hochachtung vor den Leistungen der anwesenden Altphilologen aus. Das Erreichen einer guten Platzierung sei jedoch nicht das Hauptziel der Teilnehmer am diesjährigen Bundeswettbewerb gewesen, so die aus Wiesbaden angereiste Vertreterin des Hessischen Kultusministeriums, Regierungsoberrätin Alexandra Brodowy. Der Zweck des Wettbewerbs sei das Überwinden von Grenzen. Gemeint sei damit nicht nur sprachliche Grenzen: Die Teilnehmer hätten ebenfalls bis an technische und persönliche Grenzen gehen müssen, um Erfolg zu haben.



Andreas Weschke, Vorsitzender der Landesjury beim Bundewettbewerb für alte Sprachen, plädierte wie auch Bente, vehement dafür, Latein und Griechisch nicht als Ballast aus dem Bildungskanon zu entfernen. Auch im heutigen Europa hätten sie ihren Platz, ohne dabei mit den modernen Fremdsprachen konkurrieren zu wollen. Weschke kam bei der Betrachtung der europäischen Ursprünge zu dem Schluss: „Moderne Sprachen sind dazu da, um sich verständigen zu können, während Latein und Griechisch dazu da sind, sich verstehen zu können.” Humorvoll beschrieb er dabei einige unpassenden Namensgebungen von Firmen, z.B. von einer Navigationssoftware, die nach dem zehn Jahre umherirrenden Odysseus benannt wurde. Seine ausgewählten Beispiele ließen berechtigte Zweifel zu, ob die kreativen Erfinder des Produkt- und Firmennamen wirklich den mythologischen Kontext kannten. Aus eben diesen Gründen sei das Erlernen der beiden Fremdsprachen und das Wissen um antike Kulturen so relevant. 

Zwar sind im Grunde alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Fremdsprachenwettbewerb Gewinnerinnen und Gewinner, doch wurden die Erst- und Zweitplatzierten, getrennt nach Latein und Griechisch mit Preisen besonders geehrt: Toke Reimer, Hannah Lea Fries, Kira Diemer und Liora Mayer aus Frankfurt am Main wurden mit dem zweiten Preis des Einzelwettbewerbes in Griechisch ausgezeichnet. Auf der Seite der Lateiner gingen zweite Preise an Sarah Tomberg, Lena Mogk, Hanna Aigner, Katharina Krausgrill und Cosima Donié. Mit einem ersten Preis im Fach Latein wurde Julian Emmanuel Kaiser vom Franziskanergymnasium Kreuzburg in Großkrotzenburg geehrt.

Um Latein auch gesprochen erleben zu können, gibt es auch noch den Gruppenwettbewerb, bei dem in diesem Jahr der Erste Preis nicht vergeben wurde. Keiner der eingereichten Beiträge konnte von der Jury so bewertet werden, dass es für eine ersten Platz genügt hätte. Der zweite Preis, und damit der diesjährige beste Platz hessenweit, ging an die Schüler der Einführungsphase der Wigbertschule: Jonas Schmitt, Georg Rupprecht, Tim Breitenbach, Till Schaum, Jürgen Klundt, Felix Detig und Timo Schneider. Die Gruppe erstellte mit Hilfe ihres Lateinlehrers Christoph Heigel einen humorvollen Kurzfilm mit dem Titel „Gestae Historiae“, in dem die Geschichte Roms in kurzen Sketchen satirisch dargestellt wurde. Die Klasse 9a des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums in Frankfurt/Main erzielte mit ihrem lateinischen Krimi „Defector“ den dritten Platz und stach vor allem durch hervorragende Kameraführung hervor. Abgerundet wurde die Siegerehrung durch die musikalische Begleitung von Georg Rupprecht, der Lieder in unterschiedlichen Sprachen vortrug, begleitet von Jonas Schmitt am Flügel.+++

Alexandra Brodowy, Regierungsoberrätin, lobt die fleißigen Teilnehmer.

Schulleiter Markus Bente setzt sich für die Fächer Latein und Griechisch ein.

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