Fuldas Abwehrspezialist im Interview

Ruwen Filus: „Konnten eine Menge Selbstvertrauen tanken“

Ruwen Filus konnte bei der WM viel Selbstvertrauen tanken
Archivbild: Hendrik Urbin

09.06.2017 / TISCHTENNIS - Wieder einmal trifft Ruwen Filus mit dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell im Liebherr TTBL-Finale auf Borussia Düsseldorf. Gegen Timo Boll und Co. gab es speziell für den 29-Jährigen bisher wenig zu holen. Trotzdem gibt Filus die Hoffnung nicht auf – auch wegen seiner Leistung bei der WM.



Herr Filus, erstmal herzlichen Glückwunsch zu einer fantastischen WM, bei der erst im Achtelfinale gegen den späteren Vize-Weltmeister Fan Zhendong Endstation war – nach einem Spiel auf Augenhöhe wohlgemerkt. Hat die WM die Vorzeichen für das Finale am Samstag verschoben?

Ruwen Filus: Jonathan (Groth) und ich konnten bei der WM eine Menge Selbstvertrauen tanken. Aber wir sind uns bewusst, dass Timo (Boll) ebenfalls eine sehr gute WM gespielt hat. Unser Hauptaugenmerk wird am Samstag sicherlich darauf liegen, die anderen beiden Spieler unter Druck zu setzen, sodass ein Timo Boll vielleicht gar nicht erst den Ausschlag geben kann. Vielleicht ist am Ende die Mannschaftsleistung entscheidend und wir holen den Titel.

Das Play-off-Halbfinale gegen Ochsenhausen hat Ihre Mannschaft ja souverän für sich entschieden. Wie bewerten Sie den Saisonverlauf insgesamt?

Filus: Klar, die Play-offs liefen super. Dazu muss man sagen, dass wir ja bis zum Schluss zittern mussten, dass wir im Halbfinale nicht wie im Vorjahr auf Düsseldorf treffen. Als dann klar war, dass Ochsenhausen unser Gegner sein wird, wussten wir, dass wir gute Chancen haben. Dass wir dann mit 3:0 und 3:1 ins Finale einziehen würden, hätten wir allerdings vorher nicht gedacht. Umso größer war daher die Freude. Was die gesamte Saison betrifft, können wir sehr zufrieden sein. Das Aus im Pokal-Viertelfinale gegen Mühlhausen ist allerdings ein Wehrmutstropfen.

Im anderen Halbfinale hat Saarbrücken gezeigt, dass der Rekordmeister aus Düsseldorf nicht unverwundbar ist. Hat sich Ihre Mannschaft davon etwas abschauen können?

Filus: Nein, leider nicht. Zwischen diesem und unserem Spiel liegen erstens mehrere Wochen und zweitens eine Weltmeisterschaft. Beide Spiele sind daher nicht vergleichbar. Die Hoffnung, dass für uns etwas möglich ist, ist natürlich trotzdem immer da, wenngleich wir wissen, dass es für uns gegen Düsseldorf und speziell gegen Timo immer enorm schwer ist.

Ihr Teamkollege Wang Xi ist der einzige Spieler beider Teams, der sich in seiner Vorbereitung voll und ganz auf das TTBL-Finale konzentrieren konnte. Glauben Sie, dass daraus ein Vorteil entstehen kann?

Filus: Das kann ein Vorteil, genauso gut aber auch ein Nachteil sein. Der Nachteil ist sicherlich, dass viele gute Trainingspartner bei der WM in Düsseldorf waren und ihm somit nicht zur Verfügung standen. Allerdings trainiert Wang Xi häufig mit seiner Frau und ist jemand, der die Ruhe braucht. Die wird er in dieser Zeit sicherlich gehabt haben. +++

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