Im Konzert der Großen

Fuldaer Schiedsrichter Christopher Günther bei WM in Düsseldorf im Einsatz

Im Einsatz: Christopher Günther während der WM in Düsseldorf
Foto: ITTF

01.06.2017 / TISCHTENNIS - Die Fuldaer Abordnung bei der momentan in Düsseldorf stattfindenden Tischtennis-Weltmeisterschaft hat Zuwachs bekommen. Während Jonathan Groth und Ruwen Filus an der Platte um Medaillen kämpfen, beobachtet Christopher Günther von der Seite das Geschehen. Der Schiedsrichter wurde nachnominiert.



„Ich wurde während der Autofahrt angerufen und habe dann zurückgerufen. Ich habe mich riesig gefreut“, sagt der 24-Jährige im Gespräch mit ON|Sport. Üblicherweise sitzt der aus dem Petersberger Ortsteil Marbach stammende Günther in der Fuldaer Hubtex-Arena beim heimischen Bundesligisten TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell am Kampfgericht. Nun ist alles mindestens eine Nummer größer.

„Es ist alles schon sehr beeindruckend und imposant“, so der Student. Spiele vor bis zu 1.000 Zuschauern in Fulda ist Günther gewohnt, nun darf er in bis zu 8.000 Zuschauer fassende Arenen pfeifen. „Auch wenn die Hallen bei meinen Spielen nicht so gut besucht waren, ist das schon eine tolle Erfahrung.“ Für Christopher Günther, der in Würzburg studiert, ist es der bisherige Höhepunkt eines rasanten Aufstieges.

Denn gerade einmal vor zwei Jahren gab Günther sein Debüt in der Tischtennis-Bundesliga, nun der Auftritt bei der Weltmeisterschaft. „Ausländische Schiedsrichter hatten mit ihrem Visum Probleme und so kam ich in die Verlosung“, erklärt Günther, wie er zu dem unverhofften Einsatz kam. Mit dem ebenfalls nachnominierten Matthias Schmidt aus dem Raum Frankfurt machte sich der Marbacher am Sonntag auf in die Stadt am Rhein.

„Von Düsseldorf habe ich außer dem Shuttleservice vom Hotel zur Halle nicht viel gesehen“, so der 24-Jährige schmunzelnd. Denn in den beiden vergangenen Tagen kam Günther gleich 20 Mal zum Einsatz. Kein einfaches Programm für einen Debütanten. Zumal es bei der WM einige Neuheiten im Vergleich zur Bundesliga gibt. „Hier läuft alles elektronisch, die Punkte werden über ein Tablet eingegeben. Das ist alles erst einmal ungewohnt.“ Daher musste Günther zunächst eine Schulung absolvieren, um sich mit dem neuen System vertraut zu machen.

Seine letzten Einsätze hatte Christopher Günther am Mittwochabend, bevor die Heimreise nach Osthessen anstand. Was er nun für Ziele als Schiedsrichter hat? „Nachdem ich nur die ersten Tage dabei sein konnte, kann es nur eines geben: die Finalspiele mitzumachen“, sagt der 24-Jährige, der vor zehn Jahren mit der Schiedsrichterei anfing. Ein Jahrzehnt später folgte nun der erste große internationale Auftritt. (Tobias Herrling) +++

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