Am Samstag war Lipödemtag

Ein Tabuthema weckt das Medieninteresse


Foto: Marcel Grösch

15.05.2017 / REGION - In den letzten Monaten hat das Lipödem durch verschiedenste Medienberichte mehr und mehr an Bekanntheit gewonnen. Zum 6. Lipödemtag der Lipödem Hilfe Deutschland am vergangenen Samstag möchten auch wir weiter über diese Krankheit aufklären und für mehr Akzeptanz der betroffenen Frauen in der Gesellschaft sorgen.



Lipödeme entstehen nicht durch Übergewicht, wie teilweise fälschlich kommuniziert wird. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine, in den meisten Fällen schmerzhafte, Fettverteilungsstörung durch eine erhöhte Anzahl an krankhaft veränderten Fettzellen an Ober- und Unterschenkeln, sowie im Hüftbereich. Da fast ausschließlich Frauen Lipödeme haben, vermuten Experten hormonelle Ursachen. Leider sind Ursprung und Behandlung der Krankheit bisher fast unerforscht. Was auch ein Grund dafür ist, warum die Krankenkassen die bisher als einzige langfristig wirksam eingestufte Behandlungsform, die Liposuktion, finanziell nicht unterstützen.

Häufig bleibt die Krankheit jahrelang unentdeckt und wird von Ärzten als Adipositas abgetan. Das Lipödem ist jedoch sport- und diätresistent und ausnahmslos fortschreitend. Bleibt es unbehandelt, kann sich auch ein Lymphödem ausbilden, durch das zusätzlich Flüssigkeit in den Gliedmaßen eingelagert wird. Die psychische Belastung der Betroffenen ist dabei nicht zu unterschätzen. Der tägliche Kampf gegen Windmühlen, die Selbstzweifel bei jedem Blick in den Spiegel, die Gewissheit, nichts an seinem Zustand ändern zu können.

Vor einem Jahr haben wir uns dieser Thematik bereits angenommen. Wir erhielten einige Zuschriften und durchweg positive Resonanz zu unserer Berichterstattung. Aus diesem Grund und aus gegebenem Anlass haben wir uns dazu entschieden, den Erfahrungsbericht noch einmal zu verlinken. (Carolin Heitz) +++

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