Meisterschaft offen, Aufstieg entschieden?

Warum der Hünfelder SV schon am Wochenende aufsteigen kann

Am Wochenende könnte der Hünfelder SV sein Märchen krönen und den Aufstieg perfekt machen
Archivfotos: Hans-Hubertus Braune

28.03.2017 / HANDBALL - Vier Spiele vor Ende hat Landesliga-Spitzenreiter Hünfelder SV nur zwei Zähler Vorsprung auf den TV Hersfeld. Trotzdem kann am Samstag der Aufstieg perfekt gemacht werden.



Derzeit zeichnet die Tabelle ein ganz enges Bild. Hünfeld liegt mit 37:7-Zählern auf dem Platz an der Sonne und hat alles in eigenen Händen. Es folgt auf Rang zwei der TV Hersfeld mit 35:9-Punkten und auf Rang drei der starke Aufsteiger VfL Wanfried mit 33:11-Punkten. Warum kann Hünfeld, obwohl noch acht Punkte zu vergeben sind, also schon am Samstag (18 Uhr) in Eschwege sein Märchen krönen?

Ganz einfach: die Verfolger aus Hersfeld und Wanfried bekommen am Ende wegen Nicht-Erfüllung des Schiedsrichter-Solls Zähler abgezogen. Während der VfL zwei Punkte abgeben muss, werden den Festspielstädtern satte fünf Punkte aberkannt. Das hat zur Folge, dass der faktische Vorsprung Hünfelds bereits sechs (auf Wanfried) und sieben (auf Hersfeld) Zähler beträgt. Läuft alles nach Plan, kann der HSV in Eschwege also rechnerisch den Aufstieg perfekt machen.

Einer, der davon wenig hält, ist Trainer Dominik Jäger. „Ich beteilige mich nicht an Spekulationen und Rechnereien“, will sich der am Ende der Saison scheidende Trainer an derlei Gedankenspiele nicht beteiligen. Überhaupt ermöglicht nur ein Szenario den vorzeitigen Aufstieg des HSV: Gewinnen seine Hünfelder in Eschwege und lässt Wanfried zeitgleich in Fuldatal/Wolfsanger einen oder beide Punkte liegen, dürfen die Sektkorken knallen.

Denn dann würde der Vorsprung auf den VfL sieben beziehungsweise acht Zähler betragen – bei drei noch verbleibenden Spielen ein uneinholbarer Vorsprung. Und selbst wenn der Tabellenzweite Hersfeld sein Derby gegen Rotenburg gewinnen sollte, würde Hersfelds faktischer Rückstand sieben Punkte betragen – ebenfalls uneinholbar. Bei allen anderen Resultaten würde sich der Hünfelder Aufstieg um (mindestens) eine Woche vertagen.

„Meine Jungs rechnen natürlich auch, aber das sehe ich gar nicht gerne“, sagt Dominik Jäger, der zudem vor der schweren Aufgabe in Eschwege, das noch um den Klassenerhalt kämpft, warnt. „Das ist ein Hexenkessel dort und ein ganz hartes Pflaster.“ Der Hünfelder Trainer will statt den Rechenspielen sowieso nur das Sportliche sprechen lassen. „Ich will sportlich Meister werden, aufsteigen und mir nichts nachsagen lassen“, so Jäger, der dann aber doch eine Rechnung bemüht: „Wir wollen von unseren vier Spielen drei gewinnen, dann sind wir Meister.“

Weil Hünfeld den direkten Vergleich gegen Hersfeld gewonnen hat, würde bei drei Siegen aus vier Spielen die Meisterschaft feststehen. Der Aufstieg hingegen kann schon an diesem Samstag perfekt gemacht werden. Und die Hünfelder könnten bereits Anfang April ihr Märchen krönen – auch wenn Trainer Dominik Jäger davon am liebsten nichts hören möchte. (Tobias Herrling) +++

Will von diesen Rechenspielen nichts wissen: Trainer Dominik Jäger

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