Fasching Unterelsbach

Das Highlight in der Rhön lockte zahlreiche Besucher


Fotos: Marion Eckert

19.02.2017 / OBERELSBACH - Die Unterelsbacher sind bekannt für ihren fantastischen Fasching. Schon der Auftakt war wieder ganz besonders. Prächtig erhob sich das Spukschloss am Dornberg samt Zugbrücke und Fallgitter auf der Bühne. „Zarathustra“ sorgte für eine majestätische Stimmung und dann kamen die Touristen sowie der frisch vermählte Schlossherr (Dietmar Hesselbach), der das Schloss, das jahrelang leer stand, über die Kreuzbergallianz erworben hatte. „Er kaufte das Schloss und nicht die wunderschöne Trachtenstube in einem Nebenort von Unterelsbach“, erfuhr das Publikum.



Unterelsbach ist bekannt für sein tolles Bühnenbild mit, das mit allerlei Technik ausgestattet ist. Dieter Martin und sein Team zeichnen hierfür verantwortlich. Natürlich wird in Unterelsbach auf der Bühne live gesungen, das Publikum stimmte umgehen mit ein, die Stimmung war prächtig. Doch nicht nur die Gruppe Auftakt zeichnete sich durch gesangliche Beiträge aus, das gehörte bei vielen weiteren Beiträgen dazu. Das Stück der Gruppe Auftakt mit Schlossherr, seiner Gräfin (Silke Hesselbach), Schlossführerin (Edeltraud Hein) und Fußballfan (Ulrike Zimmer), Schlosshofmarschall (Josef Hein), die Tänzerinnen (Svea Umla und Alina Dietz) stammte aus der bewährten Feder von Emil Quaißer.

Beim Unterelsbacher Fasching dürfen die Fosenöchter nicht fehlen, sie vertrieben die Geister aus dem Schloss, so dass Graf und Gräfin unbesorgt in ihrem neuen Domzil einziehen und regieren konnten. Auch das Motto „Miä fördde ons vür niss“, passte natürlich zum Schlossthema „...und ihr scheinbar auch nicht“, freute sich der Hesselbach, der als Conférencier die Moderation des Abends in bewährter und professioneller Weise übernahm, über die volle Rhönhalle.

Offenbar waren aber doch nicht alle Geister aus dem Schloss vertrieben. Aus Transsilvanien, wo Fürsten zu Vampiren wurden und grausige Gespenster ihr Unwesen trieben, kamen viele kleine Tänzerinnen und Tänzer auf die Bühne. Fake-News gab es im Unterelsbacher Fasching natürlich nicht und auch nicht beim „Furchtlos TeeVau“ mit Fritz Furchtlos (Stefan Zimmer) und Anita Angstfrei (Maria Mangold). Auch Schmäh-Gedichte haben die Unterelsbacher nicht im Programm, dafür kam umso mehr Wahres auf den Tisch „alles echt und garantiert frisch“ und mit herrlichen Wortspielen.

In Unterelsbacher Faschingschloss gab es nicht nur Gespenster, Draculas oder Nachrichtensprecher. Es gab auch Pflanzen! Fleischfressende Pflanzen. Die Unterelsbacher Mädchen brachten einen hervorragenden Tanz auf die Bühne und des Grafens Warnung, gut auf die Schnitzelbrötchen aufzupassen war nicht umsonst ausgesprochen. Auch Theater gehört zum Unterelsbacher Fasching. In diesem Jahr wurde das Stück „Heirate und Du lachst Dich kaputt“ auf die Bühne gebracht, natürlich in Unterelsbacher Dialekt Vater (Werner Büttner) und Mutter (Monika Herbert) suchten für ihren Sohn Heiner (Simon Hergenhan) endlich mal eine Frau. Das ganze Internet tauge da nicht, die gute alte Heiratsannonce sei da immer noch das Beste. Doch woher soll die künftige Gemahlin sein?

Eine aus Oberelsbach oder aus Ginolfs? Auf der Faschingsbühne geschah schließlich ein Wunder, aus der Schafwollsockentrangenden Elfriede (Margot Büttner) wurde das attraktive Elfried`chen (Julika Rothaug). Letztlich blieb das Fazit: „Das heiraten und Schlittenfahren muss schnell gehen.“ „Wird man alt und ist allein, will mancher ins Seniorenheim. Viele fangen dann und wann schon zeitig mit der Suche an“, kündigte Hesselbach die nächste Nummer an. Was alles dabei so passieren kann, das zeigten Ulrike Zimmer, Rosika Englert und Willi Reitz. Schön, wenn man im Alter ein Hobby hat, das einem große Freude macht.

Opa Oswin, der geht gern in seinen Garten und baut dort sein eigenes Gemüse an. Er kämpfte sich ab mit Gießkanne, Rechen und Spaten, auf dass seine Krautköpfe geraten, doch worauf das Gemüse wirklich abfährt wurde in einem tollen Beitrag von Weiß - und Blaukraut selbst erklärt. Die Haag-Waag-Weiber sind seit vielen Jahren Garant für tollen Fasching. In diesem Jahr begaben sie sich ins Fotostudio. Ein hervorragender Beitrag natürlich wieder mit Live-Gesang auf der Bühne.

Russland, ein Paradies für jeden Mann. Der größte Mc Donalds der Welt, 10 Prozent des Staatseinkommens wird durch Wodka erzielt und es gibt 10 Millionen mehr Frauen als Männer. Einen gelungenen russischen Tanz legten junge Unterelsbacher Frauen auf Parkett „Wolle mer se reilasse?“ Eine richtige Bütt durfte ebenso wenig fehlen, wie eine echte Monsterparty im Rhöner Schlosshof mit allerlei gruseligen Gestalten, in der sich die weiße Gräfin in ein Monster verwandelte, und dem Männerballett das zum Abschied den Olymp bestieg und zum Finale überleitete, das natürlich noch einmal viel Gesang und bester Laune, die Besucher in die nächsten närrischen Wochen entließ. (me) +++



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