Neujahrstreffen der IG BCE
Bergleute fragen sich: "Wie geht es weiter hier in der Kali-Region?"
Fotos: Gerhard Manns
22.01.2017 / SCHENKLENGSFELD -
Doch nicht nur bei K + S war es ein Jahr schwerer Prüfungen, merkte Elke Künholz, Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Hersfeld-Rotenberg am Samstag an. Auch Terrorismus, der Brexit und der Einzug der AfD in den Kreistag machten zumindest ihr Sorgen. "Nach der Skandal-Rede von Björn Höcke können nun auch AfD-Protestwähler die Hände nicht mehr in Unschuld waschen." Eine Aussage, für die Künholt lauten Applaus bekam. Die derzeitige politische Situation ist eine weitere Sache, die die Gewerkschafter umtreibt. "Es sind wilde Zeiten", sagte auch Hauptredner Peter Hausmann, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG BCE.
"Die IG BCE steht für Demokratie und Grundrechte", sagte Hausmann und ließ anklingen, dass die in den Gewerkschaftsreihen seiner Meinung nach keinen Platz hat. Denn den brauche man für andere Dinge: Zum Beispiel für Zusammenhalt. Der ist in der Kali-Region wohl unvergleichbar groß. Das verdeutlichte der Bezirksleiter der IG BCE Kassel, Friedrich Nothelfer, auch sogleich mit einem kleinen Film, der zeigte, wie im September vergangenen Jahres eine Menschenkette von über 12.000 Menschen gebildet wurde, um ein Zeichen für den Kalibergbau im Werratal zu setzen.
Beim Neujahrstreffen der IG BCE in Schenklengsfeld lautete die Devise am Samstag "Kraft tanken für das kommende Jahr". "Wir werden alles erdenkliche dafür tun, dass Sie Ihre Arbeitsplätze behalten", versprach Wolfgang Tiefensee, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft aus Thüringen. Denn: "Für die Gegend ist Kali so wichtig", wie es der Steigerchor sang. "Die Gefühle aus dem vergangenen Jahr kann man kaum besser rüberbringen", sagte Nothelfer. Und dafür gab es Zugabe-Rufe und stehende Ovation von den mehreren hundert erschienenen Gewerkschaftern. (Suria Reiche) +++