IHK-Neujahrsempfang (2)

Wirtschaftsregion Fulda 2017 von IHK-Präsident Juchheim - 72 Bilder zweite Serie

IHK-Präsident Juchheim bei der Begrüßung ...
Fotos: Martin Engel

22.01.2017 / FULDA - "Die Menschen auch in Osthessen haben Angst und sind voller Sorge im Hinblick auf die Zukunft. 70 Prozent schätzen die Lage in ihrem Betrieb als gut oder sehr gut ein und 54 Prozent ihre persönliche wirtschaftliche Lage als gut. Das ist der beste Wert, seit diese Fragen gestellt wurden. Aber nur 36 Prozent sehen dem kommenden Jahr eher mit Hoffnungen als Befürchtungen entgegen. So schlecht war die Stimmung zuletzt zu Beginn der Finanzkrise 2008 und nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001" stellte der Präsident der IHK Fulda am Freitagabend zu Beginn des diesjährigen Neujahrsempfanges fest. 



Andererseits machte Juchheim vor den 800 Gästen aber auch deutlich, dass man in den vergangenen Jahr gelernt habe, dass Prognosen kaum das Papier wert seien, auf dem sie geschrieben stünden. Der Brexit und die Wahl von Donald Trump hätten die Wirtschaft und die Meinungsforschungsinstitute gleichermaßen überrascht. Entsprechend heterogen sind auch die Voraussagen der Wirtschaftsinstitute für das Jahr 2017, dessen Wachstumsprognosen zwischen 0,9 und 1,7 Prozent schwankten. Angesichts des schwierigen außenwirtschaftlichen Umfelds bleibe fraglich, wann Deutschland dieses Investitionstief wieder hinter sich lässt.

Was die Unternehmer aber selbst in der Hand hätten, sei die Zukunftsfähigkeit ihrer Firmen. Und diese Zukunft liege in der Digitalisierung, betonte Juchheim. Die digitale Transformation unserer Unternehmen sei keine Aufgabe der IT-Abteilung, sondern des gesamten Managements. Sie ist gleichzeitig aber auch die größte Chance für unsere Unternehmen. Es geht nicht nur um Vernetzung, sondern um die Entwicklung von Geschäftsmodellen für die Zukunft.

"Wir müssen keine Angst vor der Digitalisierung haben, aber ihre Dimensionen verstehen. IT-Experten sprechen davon, dass wir die erste „Halbzeit“ der Digitalisierung vom Unternehmen zum Endkunden – wie Suchmaschinen und soziale Netzwerke - krachend verloren haben. Aber noch haben wir Chancen, in der zweiten Halbzeit das Spiel zu gewinnen. Und die zweite Halbzeit der Digitalisierung spielt sich zwischen den Unternehmen ab. Jetzt geht es um unsere Schlüsselbranchen wie die Automobilindustrie, den Maschinenbau oder die Medizintechnik. Jeder Unternehmer, der bislang noch ein Produkt herstellt, muss sein zukünftiges Geschäftsmodell überdenken. Reicht es aus, ein gutes Produkt zu verkaufen? Oder können dies nicht auch schon virtuelle Plattformen übernehmen? Wie verhalte ich mich mit meinen Beratungsdienstleistungen? Sind die nach wie vor im Rahmen des Verkaufsgesprächs kostenfrei? Oder kann ich daraus  nicht auch einen eigenen Geschäftsbereich entwickeln?" so Juchheim wörtlich.

Wer weiterhin nur produktfokussiert handele und die Optimierung der Lohnstückkosten im Blick habe, werde durch das Raster der digitalen Transformation fallen. Ein wesentlicher Schritt werde sein, unsere Belegschaft, jeden einzelnen Mitarbeiter auf den Weg der digitalen Transformation mitzunehmen. Hier müsse ein Mentalitätswechsel stattfinden. Die IHK Fulda werde sich im Jahr 2017 intensiv mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen, und auch die beiden Technologiecluster der Region, das Engineering-High-Tech Cluster und den Verein Zeitsprung IT-Forum Fulda e.V. unterstützen.  +++

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