Neun Windkraftanlagen
Großes Bedauern bei "BürgerBewegungBergwinkel"
27.12.2016 / SCHLÜCHTERN - "Mit größtem Bedauern haben wir die Genehmigung von neun Windkraftanlagen in den Gemarkung Schlüchtern und Breitenbach zur Kenntnis nehmen müssen", erklärte der Fraktionsvorsitzende der BürgerBewegungBergwinkel, Hans Konrad Neuroth. Für die Betreiber und einige Eigentümer sei dies ein Weihnachtsgeschenk. Für die Schlüchterner Bürgerinnen und Bürger, Natur, Flora und Fauna die verspätete Rute von Knecht Ruprecht, so die Bürgerbewegung. Neuroth fordert in diesem Zusammenhang, die Nutzungsverträge der Stadt Schlüchtern offenzulegen. Außerdem müsse geprüft werden, welche rechtlichen Möglichkeiten gegen die Genehmigungen des Regierungspräsidiums (RP) bestehen, die er als offensichtlich willkürlich bezeichnete.
Das Regierungspräsidium habe sich gegen sämtliche Einwendungen von Naturschützern, Betroffenen, Anliegern und Bürgern hinweggesetzt und habe sich augenscheinlich mit den Argumenten eher nicht auseinandergesetzt. Insbesondere habe sich schnell herausgestellt, dass die Gutachten, was die die Beeinträchtigung des Schwarzstorches und einiger Fledermausarten anbetrifft, augenscheinlich falsch waren. Das von einem Bürger auf eigene Kosten eingeholte Gegengutachten wurde nach Aussage der Bürgerbewegung einfach weggewischt, ohne die zutreffenden Inhalte zu überprüfen.
"Es ist interessant, dass noch im alten Jahr aus ganz naheliegenden Gründen die jeweiligen Sachbearbeiter des RPs die Genehmigungen mehr oder weniger auflagenfrei erteilt haben," so der Sprecher weiter. Beispielsweise seien in Grebenau vom RP Gießen ebenfalls vier Windkraftanlagen (WKA) am 23. Dezember 2016 genehmigt worden und es sei zu befürchten, dass noch im alten Jahr der RP auch die WKAs im Bereich Hintersteinau durchwinke.
Abschließend dankte der Fraktionssprecher dem Magistrat der Stadt Schlüchern für sein jüngstes Votum gegen den Bau weiterer Windkraftanlagen in Gundhelm und Wallroth und drückte seine Hoffnung aus, dass der neue Magistrat jetzt alle zulässigen Mittel gegen die Windfarm in Breitenbach ernsthaft prüfen werde. +++