Kultusminister Lorz wirbt für Sexualkunde-Akzeptanz - kleine Demo der AfD
Kultusminister Professor Alexander Lorz
Fotos: Hans-Hubertus Braune
03.12.2016 / FULDA -Der neue Lehrplan zur Sexualkunde an den hessischen Schule sorgt weiter für Diskussionen und hitzige Debatten. Am Freitagabend stellte sich der hessische Kultusminister Professor Alexander Lorz der Debatte in der Plaza des Esperanto-Kongresszentrum in Fulda. Rund 250 Parteifreunde, aber auch Lehrer und Schüler kamen zur Veranstaltung des CDU-Kreisverbandes Fulda. Vor dem Kongresszentrum demonstrierten rund 25 Anhänger der Alternative für Deutschland (AfD) mit Bundestagskandidat Martin Hohmann gegen den Lehrplan.
Lorz machte in seiner Rede deutlich, dass der neue Lehrplan für Sexualerziehung sich am Plan von 2007 halte. "Dieser war gut und hat sich bewährt. Auch weiterhin steht die Ehe und Familie im Mittelpunkt und wird gerade auch in der Einleitung mehrfach erwähnt", sagte Lorz. Dass Lehrpläne - normalerweise alle fünf Jahre - überarbeitet und angepasst würden, sei normal. Auch der neue Lehrplan sei im Vorfeld den zuständigen Stellen zugegangen - etwa der Lehrervertreter, dem Schulelternbeirat oder den Schülervertretungen und den evangelischen und katholischen Kirchen. Er sei also keinesfalls "über Nacht und im stillen Kämmerlein" entstanden.
Die aktuelle Version sei um vier Punkte ergänzt. Zwei seien unstrittig. Diskutiert und kritisiert werde nun die Frage, im welchen Alter die unterschiedlichen sexuellen Orientierungen besprochen würden (im neuen Plan in der Klasse fünf statt der Klasse sieben) und die Frage, ob etwa Lesben oder Schwule akzeptiert oder toleriert werden sollen. Gegnern geht die im Lehrplan zu vermittelnde "Akzeptanz" zu weit. Die Unterrichtung unterschiedlicher Orientierungen sei zu früh. Von der AfD hagelt es heftige Kritik gegen Lorz und die Koalition in Hessen. Im Saal war die Meinung geteilt, es gab kritische Stimmen und Befürworter hinsichtlich des neuen Lehrplans zum Thema Sexualerziehung. (hhb) +++