Für das Überleben im Notfall

Fast alle Großsporthallen im Landkreis inzwischen mit "Defis" ausgerüstet

Der Leiter der Leitstelle Björn Wettlaufer, Bürgermeister Manfred Koch und Landrat Dr. Michael Koch (von links)

03.12.2016 / KIRCHHEIM - Der plötzliche Herztod eines jungen Mannes während eines Handballspiels: an diese Tragödie, die sich vergangenes Jahr in der Großsporthalle Heringen ereignete, erinnern sich noch viele. Nur durch den engagierten Einsatz der Ersthelfer, die sofort mit der Herzdruckmassage begannen und einen automatisierten Defibrillator anwendeten, überlebte der Mann.

Immer mehr öffentliche Gebäude und Plätze, an denen sich viele Menschen aufhalten, werden inzwischen mit "Defis" ausgestattet. "Natürlich sorgen auch wir als Landkreis dafür, dass im Falle eines plötzlichen Herztodes schnellstmöglich eingegriffen werden kann", erklärt Landrat Dr. Michael Koch. "Daher unterstützen wir gern die Gemeinden und das Deutsche Rote Kreuz bei der Anschaffung und der Wartung dieser Geräte für unsere kreiseigenen Sporthallen."

Mit der Sporthalle der Gemeinde Kirchheim wurde nun ein weiterer Standort im sportlichen Bereich mit dem tragbaren Lebensretter ausgerüstet. Die Anschaffungskosten für das Gerät sowie den Aufbewahrungsschrank in Höhe von insgesamt 2.000 Euro teilten sich der Landkreis (900 Euro) und die Gemeinde Kirchheim (restliche 1100 Euro). Lediglich die Beschaffung und Wartung erfolgt durch den DRK Kreisverbände. Das Gerät wird in den Wintermonaten in der Sporthalle und während der Freibadsaison im Freizeit- und Erlebnisbad installiert. Da beide Einrichtungen auch überörtlich wie zum Beispiel durch Schulklassen und Jugendfußballer genutzt werden, erfolgte bei der Beschaffung eine Beteiligung des Landkreisen. 


Schon vor dem Unfall in Heringen waren für die Großsporthallen in Obersuhl, Bebra und Rotenburg an der Fulda mit Zuschüssen über die Vereinsförderung des Landkreises "Defis" angeschafft worden. "Unser Ziel, alle Großsporthallen mit Defibrillatoren auszustatten, haben wir fast erreicht", sagt Landrat Koch. Lediglich die Geistalhalle in Bad Hersfeld fehlt noch.

Über 300 Menschen in Deutschland erleiden täglich einen plötzlichen Herztod. Beginnt das Herz zu flimmern, müssen Ersthelfer schnell reagieren, denn ab diesem Moment werden Gehirn und Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und der Tod rückt mit jeder Minute näher. Der Defibrillator kann durch gezielte Stromschocks das Kammerflimmern beenden. Der Leiter des Rettungsdienstes Hersfeld-Rotenburg, Björn Wettlaufer, erklärt: "Er wurde für Laien entwickelt und ist dank entsprechender Anweisungen leicht zu bedienen. Falsch macht man nur dann was, wenn man ihn nicht benutzt." (pm) +++

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