Gutachten deckt Fehler auf

Grundhafte Erneuerung der Straße Sachsenhausen nicht notwendig


Fotos: IG Sachsenhausen

24.10.2016 / EICHENZELL - Ein Gutachten von Prof. Dr. Ing Beckedahl vom Lehrstuhl für Straßenentwurf und Straßenbau der TU Wuppertal, einer von Deutschlands führenden Gutachtern auf diesem Gebiet, bescheinige eine Fülle von Fehlern und falschen Annahmen rund um die umstrittene Planung der Straße Sachsenhausen in Eichenzell, meint die IG Sachsenhausen. Eine grundhafte Erneuerung sei demnach unnötig, die Kosten für die Straße seien 250 Prozent zu hoch geplant.



In Sachsenhausen haben die Anwohner vor wenigen Tagen ihre Vorauszahlungsbescheide erhalten. Gegen diese Entscheidung werde ein Großteil der Anlieger Einspruch einlegen, kündigen die Betroffenen an. Die Widerspruchsbegründung, die von der IG mit mehreren Anwaltsbüros ausgearbeitet wurde und wird, beinhalte weit über 20 Punkte. Diese untergliederten sich in fachliche Fehler, falsche Berechnungen, falsche Annahmen sowie formelle Fehler.

In den letzten Wochen habe die IG Sachsenhausen die führenden Köpfe in Deutschland zum Thema Straßenbau und Straßenbeiträge mit Gutachten beauftragt. Das Ergebnis sei für die Anlieger erfreulich und ihrer Meinung nach ein absoluter Durchbruch. Neben vielen Punkten komme das Gutachten von Prof. Beckedahl zu dem wichtigsten Ergebnis: „Eine grundhafte Erneuerung der Straße ist unnötig, aufgrund falscher Annahmen und Berechnungen wird die Straße 250 Prozent teurer als notwendig.“ Dies plausibilisiere Beckedahl auf circa 60 Seiten bis ins letzte Detail, auch ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofes in Kassel aus dem Jahr 2015 untermauere die Forderungen der Anlieger. Der Experte auf dem Gebiet öffentliches Bau-, Planungs- und Beitragsrecht Erwin Bauer unterstützte die IG bei der Bewertung und Überprüfung der Straßenbeitragsbescheide.

„Die Gemeinde, wie auch die Politik, kann nun die vorliegenden Fakten nicht mehr weiter ignorieren. Das ist nicht irgendetwas, was wir vorlegen, das sind gutachterlich festgestellte Fakten. Wir hoffen nach wie vor, einen Gerichtsmarathon, in dem 40 Anlieger klagen müssen, zu verhindern. Dazu sind wir in erste konstruktive Gespräche mit Bürgermeister Kolb und den Fraktionsvorsitzenden eingetreten. Die IG fühlt sich durch das Gutachten auf der ganzen Line bestätigt“, so Fred Abel, Sprecher der IG Sachsenhausen. +++

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