22 Pushup-Challenge

Neuer Hype im Netz: Polizei Osthessen macht Liegestützen für guten Zweck

Die 22 Pushup-Challenge ist bei der Polizei Osthessen angekommen.
Alle Fotos: Christian P. Stadtfeld

28.09.2016 / REGION - Es ist kein Fitnesstest, kein Polizei-Dienstsport und auch kein Muss, sondern eine Aktion mit ernstem Hintergrund. Bei der osthessischen Polizei ist das "22 Pushup Challenge"-Fieber ausgebrochen. Das heißt: 22 Frauen und Männer müssen vor der Kamera 22 Liegestützen machen. Nominiert wurde die Behörde von den Kollegen aus Gießen. "Wir haben nicht lange gezögert und uns der Herausforderung gestellt", sagt Polizei-Pressesprecher Christian Stahl zu OSTHESSEN|NEWS. "Täglich nehmen sich in den Vereinigten Staaten 22 Kriegsveteranen das Leben. Mit ihnen wollen wir uns solidarisieren." Das Thema sei aktueller denn je - auch für die Polizei.

Ob Azubi, Streifenbeamter, Personalrat, Verwaltungsangestellter, Dienststellenleiter, Kripo-Chef oder Polizeipräsident - aus allen Abteilungen hat das PP Osthessen Freiwillige zusammengetrommelt. Wer regelmäßig trainiert, für den sind 22 Liegstützen ein Klacks. Doch am Ende war es egal, wie man sich angestellt hat - auch die Aktion in Fulda war für den guten Zweck.



Christian Stahl erklärt den Hintergrund. Ihren Ursprung habe die Aktion in der Initiative "22Kill", die sich für Kriegsveteranen in den USA engagiere. "Viele Soldaten, die etwa im Irakkrieg oder in Afghanistan eingesetzt waren, haben auch noch Jahre später mit der Verarbeitung ihrer Erlebnisse zu kämpfen." Ärzte sprechen hier von der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und die gebe es auch bei der Polizei. "Zum Beispiel nach einem Schusswaffengebrauch oder nach einem Angriff durch einen Straftäter", so Behördensprecherin Conny Jehnert. Die Gewalt gegen Polizisten bundesweit nehme zu und damit auch die Gefahr von Traumatisierungen.

2014 wurde die '#IceBucketChallenge' im Kampf gegen die Nervenkrankheit ALS zum viralen Phänomen in den sozialen Netzwerken, jetzt kommt die '#22PushupChallenge'. Hessenweit haben schon viele Polizisten geschwitzt und Videos gepostet: Beamte vom Polizeipräsidium Frankfurt, dem Landeskriminalamt in Wiesbaden und jetzt zuletzt auch die Schutzleute aus Fulda. Dazu Stahl: "Wir habens geschafft und nominieren die Kollegen der Präsidien Nordhessen (Kassel) und Südosthessen (Offenbach), denn die posttraumatische Belastungsstörung geht uns alle an. Kommt immer gesund aus den Einsätzen zurück." (Christian P. Stadtfeld) +++

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