Landkreis Fulda und Hersfeld betroffen

SuedLink steigt auf Erdverkabelung um - Trassenverlauf weiter östlich


Foto: Hendrik Urbin

28.09.2016 / REGION - Die als Monstertrassen gefürcheten SuedLink-Überlandstromleitungen, die den Strom aus dem Norden der Bundesrepublik nach Bayern leiten sollen,  sind offenbar endgültig vom Tisch. Der Betreiber Tennet setzt jetzt flächendeckend auf die umweltverträglichere, aber wesentlich teurere Erdverkabelung. Auch die Varianten zum Trassenverlauf sind nach den heftigen Bürgerprotesten überarbeitet worden. Die Bodenbeschaffenheit steht bei der jetztigen Planung im Vordergrund und hat den wahrscheinlichen Verlauf weiter nach Osten verlegt. Die eine Variante betrifft die Kreise Hersfeld-Rotenburg und Fulda, die andere würde gar nicht mehr durch Hessen verlaufen, sondern weiter östlich durch Thüringen gehen.



Der genaue Verlauf des Korridors soll noch ausgehandelt werden. Die neue Planung von Tennet bevorzugt auch keine der beiden Varianten mehr wie früher. Stattdessen soll die Trasse im weiteren Dialog bis Ende März/Anfang April 2017 entwickelt werden. Dadurch erhoffen sich die Betreiber eine größere Akzeptanz bei den betroffenen Anwohnern. Über 30 Veranstaltungen sollen in den verschiedenen Landkreisen stattfinden, in denen die vorgeschlagenen Erdkabelkorridore verlaufen könnten, sichert Tennet zu.

Die geplante Erdverkabelung führt allerdings auch zu erheblichen Zusatzkosten für die Verbraucher und Unternehmen. Experten rechnen mit drei- bis zehnfach höheren Kosten als bei den zunächst vorgesehenen Überlandleitungen. Die aufwendigen Planungen und nicht zuletzt durch die Bürgerproteste durchgesetzten Änderungen verzögern das Mammutprojekt. Die rund 800 Kilometer lange Südlink-Trasse soll nach Einschätzung der Bundesnetzagentur erst 2025 fertig werden. Ursprünglich sollte die Trasse spätestens 2022 funktionieren, wenn das letzte deutsche Atomkraftwerk vom Netz geht. Carla Ihle-Becker+++






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