CIOR Wettkampf

Marbacher Reservisten erringen Weltmeistertitel in Madrid



30.08.2016 / PETERSBERG - CIOR (Confédération Interalliée des Officiers de Réserve) ist der Dachverband, dem etwa 1,2 Millionen Reserveoffiziere aus allen NATO - und befreundeten Staaten angehören. Jährlich wird ein Sommerkongress in einem anderen Land ausgerichtet, bei dem sicherheitspolitische Themen bearbeitet werden. Parallel dazu findet der Wettkampf statt. Erstmalig nahmen Soldaten der Reserve der RK Marbach an der Weltmeisterschaft des CIOR Verbandes im militärischen Fünfkampf teil. Die standardisierten Disziplinen sind Schießen mit Pistole und Gewehr des jeweiligen Landes, Hindernisschwimmen und Hindernisbahn Land, Orientierungslauf mit Entfernungsschätzen, Handgranatenzielwerfen sowie Kartenlesen.

Die Vorbereitung fand am Ausbildungszentrum Infanterie in Hammelburg statt. Insgesamt standen als Vorbereitung drei Wochenenden und zwei weitere Wochen zur Verfügung. Zwei Wochen vor dem Wettkampf begann in Hammelburg das intensive Training, das dann im jeweiligen Austragungsland fortgeführt wurde. Dieses Jahr war Spanien der Ausrichter und die Wettkämpfe fanden in und um Madrid statt. Bei bis zu 40°C im Schatten und ohne merkliche Abkühlung in der Nacht, musste man sich schnell akklimatisieren, um die erforderliche Leistung bringen zu können, denn die Anforderungen sind in jeder Disziplin hoch:

Beim Präzisionsschießen mit der Pistole (Llama 9mm) mussten auf eine Distanz von 25 Meter in begrenzter Zeit neun Schuss auf eine Kleinkaliberscheibe abgegeben werden. Danach galt es über dieselbe Distanz in kurzer Zeit drei Ziele zu bekämpfen. Beim Gewehrschießen (G36) wurde die Distanz von 200 Meter über verkleinerte Scheiben in der Halle simuliert. Körperliche Fitness und herausragende Technik waren zum Bezwingen der Hindernisbahn gefragt, die international genormt ist für die Weltmeisterschaften der Sportsoldaten. Sie gilt als Königsdisziplin und allein ihre Werte flößen Respekt ein: 500 Meter lang, 20 Hindernisse (bis zu fünf Meter hoch). Nur wer absolut fit war und die Technik beherrschte, kam verletzungsfrei und in einer guten Zeit über die Bahn.

Aber auch das 50 Meter Hindernisschwimmen (bekleidet mit Feldanzug) hatte es in sich: Fünf Hindernisse mussten durchtaucht oder „übersprungen“ werden, u.a. ein 50 Zentimeter, aus dem Wasser ragender Tisch. Unerlässlich bei militärischen Vielseitigkeitswettkämpfen ist der Orientierungslauf. Beim Orientierungslauf (Uniform und Gewehr) mussten 20 Punkte in der spanischen Steppe angelaufen werden. Die Luftlinie betrug 12,5 Kilometer, in der Realität war die Strecke natürlich länger, da undurchdringbare Buschgruppen, Flüsse und Steilhänge die Ideallinie unmöglich machten.

Der Kampf der Reservisten gegen den inneren Schweinehund zahlte sich erneut aus – trotz wiederkehrender Blessuren biss sich die Mannschaft Deutschland 2 der RK Marbach (Oberleutnant d.R. Lukas Heil, Obergefreiter d.R. Dominik Illichmann und Obergefreiter d.R. Martin Klakus) erfolgreich durch den Wettkampf. Die Marbacher errangen auf Anhieb den Weltmeistertitel in der Wertungsgruppe Erstteilnehmer. In der Gesamtwertung lag dann auch Deutschland mit der Mannschaft Deutschland 5 vorne – zum fünften Mal in Folge. +++





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