Projektentwickler stellt Pläne vor

Was wird aus der Brandruine? 50 Betten-Hotel oder Bürohaus für Logistik-Dienstleister?


Architekturbüro Schönewolf

27.08.2016 / NIEDERAULA - "Zum jetzigen Stand der Verhandlungen ist es normalerweise unüblich, dass ich als Projektentwickler was sagen kann. Doch in den vergangenen Tagen und Wochen kursieren soviele Gerüchte, dass ich jetzt einfach mal Stellung nehmen will", sagt Projektleiter Bernhard Kappert-Maas. Ein Investor aus dem Raum Augsburg hat das Objekt "Hersfelder Hof" in der Ortsmitte von Niederaula (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) gekauft.

Das Gebäude hat eine uralte Tradition, wurde früher als Gasthof mit einem legendären Tanzsaal genutzt. Diese Zeiten sind lange vorbei, in den vergangenen Jahren sorgt die Brandruine - das Gebäude wurde bei einem Großbrand 2009 nahezu völlig zerstört - für viel Frust und Ärger.

Nun stehen die Chancen gut, dass sich endlich etwas tut. "Meine Aufgabe ist es, das Gebäude zu vermieten", sagt Kaapert-Maas. Zusammen mit dem Bad Hersfelder Architekten Jörg-Uwe Schönewolf stellte er die Pläne am Freitagvormmitag dem Gemeindevorstand, Bürgermeister Thomas Rohrbach und der heimischen Presse vor. Wie es von außen aussehen soll, steht fest. Der Bad Hersfelder Architekt Jörg-Uwe Schönewolf hat ein zweigeschossiges Gebäude, dass vom Grundriss her dem ursprünglichen Areal ähnelt - entworfen. Auf 1.100 Quadratmetern Grundfläche entstehen diverse Räumlichkeiten. Ein Zugang soll sowohl von der Hersfelder- als auch von der Gartenstraße aus möglich sein. Parkplätze sind ebenso auf dem 2.200 Quadratmeter großen Areal geplant.

Doch wer zieht ein? "Nein, es wird keine Spielhölle mit etwas noch Schlimmerem (er meinte wohl  ein Bordell, die Red.) obendrüber", sagt Kappert-Maas und widerspricht damit Gerüchten. "Ich will morgens mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen und möchte für mein Projekte langfristige Mieter", so der gebürtige Schwabe.

Es gibt derzeit vier potenzielle Hauptmieter. Das Gebäude könnte sowohl für Büros als auch als Hotel mit 20 Doppelzimmern und zehn Einzelzimmern genutzt werden. Zwei Dienstleister aus der Logistikbranche haben konkretes Interesse. "Einer kommt aus dem Kreis und will näher an die Autobahn, einer aus einem Nachbarkreis", sagt Kappert-Maas. Auch in Sachen Hotel gibt es Interessenten. "Eine europaweit ansässige Hotelkette sieht Bedarf für Hotelzimmer im mittleren Budgetbereich für Niederaula." Und vor allem: "In meinen Gesprächen mit der Wirtschaft hier vor Ort habe ich fast ausnahmslos gehört, dass die Unternehmer nach Tagungsmöglichkeiten suchen." Vierter Interessent sei ein junges Start-up-Unternehmen aus Niederaula.


Kappert-Maas hofft, dass noch in diesem Jahr die Mietvertäge unterschrieben werden und der Bauantrag gestellt werden kann. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes zur Straße hin hat ein Dienstleister bereits eine feste Zusage gegeben, dazu will sich ein kleines Sportstudio ("mehr als privater Fitness-Club") einmieten. Für die Projektumsetzung vor Ort wird dann sein Mitarbeiter Manuel Mohr zuständig sein. Der Projekt-Steuerer aus Bad Hersfeld bestätigte auf O|N-Nachfrage, dass er aktuell zwei weitere Projekte in Niederaula weiterverfolge. Auch in Sachen "Breslauer Straße" hofft er, dass es doch noch eine Einigung geben könne. "Ich halte nach wie vor an meinen Projekten hier in Niederaula fest. Die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Thomas Rohrbach ist hervorragend", sagte Kappert-Maas. (Hans-Hubertus Braune) +++

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