"Kribbeln im Bauch"

Größeres Selbstbewusstsein statt Alkohol und Zigarettenkonsum

Von links: Obere Reihe: Wolfram Geiger, Jolly Dent; Stefanie Liebetrau, Staatliches Schulamt; Olga Richter, Handelsschule Herrmann; Tina Wienröder, Diakonie; Untere Reihe: Burkhard Klug, Caritas; Anna Feuerstein, Studio 82; Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe, sowie die Klassenleiterinnen .

17.10.2014 / FULDA - „Ich würde es wieder tun!“ Mit dieser Aussage hat ein Schüler die Projektdurchführer wieder einmal begeistert. „Schülerinnen und Schüler in dieser Altersstufe zu diesem Thema, mit dieser Aussage zu hören, heißt für uns, wir haben alles richtig gemacht“, sagt Wolfram Geiger von Jolly Dent, einer der Sponsoren des sucht-und gewaltpräventiven Projektes „Kribbeln imBauch“, weil er genauso wie das große Publikum begeistert war von der tänzerischen Abschlusspräsentation, die in diesem Jahr in der Handelsschule Hermann in Fulda stattfand.



Die SchülerInnen und Schüler zeigten hier, was sie in dem Tanzprojekt gelernt haben. Mit Hilfe von Tanz und gemeinsamen Training wurde die Kompetenz der Jugendlichen gestärkt, mit Problemen, schwierigen Situationen und psychischen Belastungen besser fertig zu werden – und im Alltag auf Gewalt, Alkohol, Zigaretten oder gar harte Drogen zu verzichten.

Seit 2007 läuft „Kribbeln im Bauch...“ in Bremen und seit 2009 in Fulda. Die vorgestellte Projektauswertung zeigt, dass die Schüler mit Hilfe von Tanz und gemeinsamem Training mehr Engagement und Eigenverantwortung lernen sowie ein größeres Selbstwertgefühl entwickeln – und häufiger auf Rauchen oder Alkohol verzichten. Eine aktuelle Studie hat sowohl dies gezeigt als auch die Tatsache, dass sich bei den Jugendlichen, die „Kribbeln im Bauch“ erlebt haben das körperliche, psychische, schulische und familiäre Wohlbefinden deutlich verbessert hat. „Wir wollten die Stärken der Schülerinnen und Schüler herausarbeiten, damit sie mehr Eigenverantwortung für ihr Leben übernehmen können“, sagt Tina Wienröder von der Fuldaer Fachstelle für Suchtprävention der Diakonie, die das Projekt leitet. „Das haben wir geschafft, denn die positiven Tendenzen sind nicht zu übersehen – wohlgemerkt in einer sehr schwierigen Altersgruppe “, resümierte sie. Die Tanzlehrerin Anna Feuerstein vom Studio 82: „Unsere Erfahrung zeigt, dass wir mit Tanz und Bewegung zu aktueller Musik die Jugendlichen erreichen.“

Beim Tanzen gehe es darum, den Jugendlichen einen Zugang zu den eigenen Gefühlen zu zeigen, die Frustrationstoleranz zu trainieren und das Zutrauen zu sich selbst zu entwickeln. „ Die Verbindung von aktiver Bewegung, dem Körperempfinden sowie der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht ist ein ganzheitlicher Ansatz. Dieser Ansatz beinhaltet, dass eine Form des Lernens erreicht wird, welche nachhaltig und dauerhaft zu einer Einstellungsänderung zum Thema Genuss- und Suchtmitteln führt“, sagt Burkhard Klug von der Fachstelle Suchtprävention des Caritasverbandes.

Im Projekt wurde nicht nur getanzt, auch die Aufklärung über Suchtgefahren – unter anderem durch Diskussionen mit ehemaligen Drogen- und Alkoholabhängigen – stand im Mittelpunkt. Auch Schülerinnen und Schüler sowie die Klassenlehrerinnen äußerten sich in den Projektwochen und bei der Befragung durchweg begeistert. Beispiele: „Das hat einen Riesenspaß gemacht“ – „Ich habe meine Mitschüler mal ganz anders erlebt“ - „Konflikte wurden ausgetragen und es gab Lösungen“ – „Danke an alle, die uns nicht aufgegeben haben“ – „Die Klasse ist zusammengewachsen“ – „Man musste und konnte auch über seinen eigenen Schatten springen“ – „Ich habe viel Mut und Kraft gesehen“.

Finanziert wird das Projekt von Jolly Dent, der AOK Hessen, der Stadt Fulda, dem Verein Zukunft Bildung, Exact Werbung und dem Bäcker Happ.+++

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